Prösitz. Elisabeth Stumpf ist eine junge Künstlerin, die derzeit mit ihrer dreijährigen Tochter Maria im Künstlergut Prösitz lebt und arbeitet.
Sie sagt von sich, dass sie nichts mit Religion im eigentlichen Sinn zu tun hat und ist dennoch von den Ritualen, Mythen, Geistwesen und Dämonen fasziniert. Aufgewachsen ist die 34jährige im tiefkatholischen Bayern und geichzeitig in persönlichem Kontakt mit einer wie sie sagt „naturphilosophischen“ Gemeinschaft, die von ihr selbst – da auch mit Dogmen behaftet – als Religion wahrgenommen wurde.
Erfahrungen aus Mexiko, die sie am Tag der Toten, dem sogenannten „Dia de los Muertos“, machen durfte, prägen ihre Arbeiten und vertiefen ihr Gefühl für das Übersinnliche. Mit ihren aktuellen Arbeiten spielt sie mit den Themen der Geistwelten und Dämonen, die nicht nur in die Welt der Schamanen oder Naturvölker gehören. Auch bei uns stoßen wir unbewusst tagtäglich auf Geistwesen, die sich an vielen Gebäuden, vor allem aber in Kirchen finden lassen.
Dabei sind Elisabeth Stumpfs mystischen Kunstwerke verspielt und strahlen eine Leichtigkeit aus, die sie vor allem durch den Einsatz mit Materialien aus dem täglichen Leben erreicht. Da kann es vorkommen, dass ein Müllbeutel schnell mal zum Corpus daemonium wird oder der christliche Glaube ist um sein Kreuz gebracht, dass für die Leiden und den Tod des Erlösers steht und die daraus entstehende Lücke, wird mit Liebe gefüllt, um die es im Christentum eigentlich geht.
Elisabth Stumpf gibt in ihren Arbeiten gerne eine vermeintlich offensichtliche Denkrichtung vor, die den Betrachter aber schnell an seine Grenzen stoßen lässt, da er sich völlig unvorbereitet mit seinen eigenen Geisterwelten auseinander setzt, die er längst in seiner Vergangenheit gewähnt hat.
Am Samstag (29.April) können sich Interessierte um 15 Uhr beim Prösitzer Künstlergut von Elisabeth Stumpf in ihre Arbeit ein- und entführen lassen. Der Eintritt ist frei.