Grimma. „AUSVERKAUFT“ prangte es in großen Lettern an der Eingangstür der Muldentalhalle zum Heimspiel der Vorwärts Sachsen Volleys Grimma gegen den TV 05 Waldgirmes am Samstag Abend.
Auf Grund der aktuellen Pandemie Situation waren nur noch 150 Zuschauer zugelassen, doch die sollten ihr Kommen nicht bereuen. Der Schatzmeisterin der Vorwärts Sachsen Volleys Grimma Franziska Weiske konnte dies aber kein Lachen abgewinnen:“ Die Einnahmen von 150 Zuschauern werden die Kosten des Spieltags nicht decken“.
„LOSGELÖST“ und erleichtert zelebrierten die Schützlinge von Cheftrainer Ronny Lederer den Heimsieg nach hart umkämpften 125 Minuten. Der fiel mit dem 3:2 (29:27, 24:26, 25:9. 22.25 und 16:14) denkbar knapp und auch glücklich aus. „Die Freude über den Sieg überwiegt und das werden wir jetzt genießen. Wir wollen jetzt auch nicht dem eventuell verschenkten dritten Punkt nachtrauern, denn es hätte auch anders kommen können“, so Denise Schmidt, die als Co Trainerin erstmals auf der Bank assistierte. Die Muldestädterinnen hatten sich für dieses Match eine Menge vorgenommen. Mit zwei sieglosen Spielen war der Start in die Saison eher suboptimal verlaufen und gegen den bisher punktlosen Gegner aus Waldgirmes schien genau der richtige Gegner anzureisen, um eine Wende einzuleiten. Im Vorfeld hatte der Übungsleiter Lederer allerdings davor gewarnt, den Tabellenletzten zu unterschätzen und er sollte Recht behalten.
Von Beginn an entwickelte sich ein Spiel auf Augenhöhe. Keine der beiden Mannschaften konnte sich entscheidend absetzen. Einen Vorsprung von mehr als zwei Punkten schafften beide Teams nicht zu verwalten. Auf der einen Seite des Netzes führte Julia Eckelmann wieder in toller Art und Weise Regie und bediente insbesondere die Angreiferinnen Emily Langguth und Deborah Scholz erfolgreich. Bei den Gästen aus Hessen imponierte die nur 1,73 m große Yva Cesar mit enormer Sprungkraft und platzierten Angriffsschlägen. Über die gesamte Spieldauer gelang es dem Block der Vorwärts Sachsen Volleys Sachsen nur selten, ein Gegenmittel zu finden. So wurde der erste Spielabschnitt in der Verlängerung, nach mehreren Satzbällen für den Gastgeber entschieden (29:27), während Satz zwei an die Gäste von Cheftrainer Peter Schlecht (26:24) ging.
Im Satz drei zeigte die Mannschaft von der Mulde, warum das Team noch immer zu den
Meisterschaftsfavoriten zählt. Mit aggressiven Aufschlägen, stabiler Annahme sowie konzentrierten und variablen Angriffsspiel wurden die Gäste förmlich überrollt. Eine Art von Spielrausch durchflutete die Muldentalhalle und machte Mut auf mehr als den sicheren Gewinn des Satzes (25:9). Es wird Aufgabe von Trainer Ronny Lederer sein, die Ursachen zu analysieren warum seine Mannschaft nicht an die Qualitäten und Leistungen des vorherigen Satzes anknüpfen konnte. Sicherlich ordneten sich auch die Reihen des TV Waldgirmes wieder, die Annahme sowie die Feldabwehr waren jetzt besser auf den Angriffswirbel der Sachsen eingestellt. Gleichermaßen schlichen sich bei den Gastgeberinnen wieder Konzentrationsschwächen ein, die eine konstante Leistung verhinderten. Und so verliefen die Sätze vier und fünf adäquat der ersten beiden Spielabschnitte: große Leidenschaft auf beiden Seiten, Kampf um jeden Punkt ohne sich entscheidend absetzen zu können. Letztendlich entschied im Tiebreak ein einziger Punkt zum 16:14 Matchgewinn für die Vorwärts Sachsen Volleys Grimma.
Dieser Sieg wird mit Sicherheit Selbstbewusstsein in die Köpfe der Spielerinnen gebracht haben, um für die nächsten Aufgaben (Auswärtsspiel am 02.11. in Wiesbaden) gerüstet zu sein. Weiterer Optimismus wird dadurch geschürt, dass die fast dreimonatige Verletzungszeit von Angreiferin Elena Kömmling zu Ende ist. Die 20 jährige kam bereits zu einem Kurzeinsatz.
Die Vorwärts Sachsen Volleys Grimma spielten mit Natalie Meixner, Stephanie knospe, Nora Fleischer, Elena Kömmling, Emily Langguth, Michelle Hofmann, Ulrike Schemel, Johanna Schneider, Deborah Scholz, Maria Freitag, Kristin Schröder, Julia und Maria Eckelmann