Klinik in Wurzen mahnt: Symptome müssen sehr ernst genommen werden!

Die Abteilung für Innere Medizin, Kardiologie, Gastroenterologie und Palliativmedizin der Muldentalkliniken warnt vor einer Verschleppung bedrohlicher Erkrankungen.

0
3136
Symbolbild/pixabay

Wurzen. Die starke Medienpräsenz der SARS-CoV-2-Infektionen darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Natur für die Menschen eine Vielzahl von Erkrankungen bereithält, die sehr viel gefährlicher sind oder sein können, als der aktuelle Corona-Virus. Inzwischen warnen verschiedene medizinische Fachgesellschaften sowie die deutsche Krankenhausgesellschaft vor der Verschleppung bedrohlicher Erkrankungen.

Eine Vielzahl an Patienten scheut sich, aus Angst sich mit dem Corona-Virus zu infizieren, vor einem Arztbesuch – sei es in der Hausarztpraxis oder im Krankenhaus. In den Muldentalkliniken am Standort Wurzen sind verschleppte Gallenblasenentzündungen und Tumorerkrankungen im Einzelnen aufgefallen. Zudem lassen sich bereits negative statistische Veränderungen bei Herzinfarkten und Schlaganfällen messen. Dabei wurden seit März 2020 umfängliche Regulierungs- und Hygienemaßnahmen in den Muldentalkliniken durchgeführt, um Patienten und Mitarbeiter vor einer Infektion zu schützen.

Insgesamt wurden in der Abteilung für Innere Medizin Wurzen von Januar bis März rund 1.300 Patienten stationär behandelt. Im Vorjahr waren es im gleichen Zeitraum 1.500 Patienten. Mit schwerer Influenza-Infektion wurden rund 30 Patienten behandelt, diese auch teilweise mit Beatmungspflicht. „Die Ärzte und Pflegekräfte der Intensivtherapiestation sowie der Isolationsstation haben in Wurzen und Grimma hervorragende Arbeit geleistet. Die aufwändige Hygienearbeit mit Influenza-Patienten zeigte sich hierbei auch als gute Übung für mögliche Corona-Patienten. Die Hygienemaßnahmen und die Mitarbeiterhygiene bestätigen sich als effektiv, sodass das Influenza- Virus keine Mitarbeiter infizierte“, äußert sich Mike Schuffenhauer, Geschäftsführer der Muldentalkliniken.

Erfolge und Neueinführungen bei spezialisierten Eingriffen
Trotz der Pandemie wurden von Januar bis März rund 600 endoskopische Untersuchungen und Therapien, rund 900 Sonographien und um die 1.000 kardiologische Untersuchungen in Wurzen durchgeführt. Zudem wurde zum Jahresanfang der tausendste Herzschrittmacher seit Bestehen der Klinik implantiert. Damit konnten nun schon 1.000 Menschen aus Wurzen und dem Umland vor einem plötzlichen Herzstillstand bewahrt werden. „Dies ist ein toller Erfolg unserer internistischen Abteilung“, sagt Chefarzt Dr. med. Gregor Fitzel, Facharzt für Innere Medizin, Gastroenterologie, Sportmedizin, Notfallmedizin und Ernährungsmedizin. Daneben zeigen sich gute Erfolge durch die Neueinführungen bei spezialisierten Eingriffen am Magen-Darm-Trakt und den Gallenwegen. Neben den klassischen Darm- und Magenspiegelungen werden jetzt Blutstillungen mit speziellen Clips, Endosonographien – eine Ultraschalluntersuchung über den Magen – Feinnadelpunktionen, Implantationen von speziellen Metallstents und Dünndarmspiegelungen angeboten. „Auch endoskopische Operationen von großen Polypen und Frühkarzinomen werden neuerdings in der Abteilung für Innere Medizin in Wurzen und Grimma durchgeführt“, so Dr. Fitzel. Vor Beginn der Corona-Pandemie konnte die Abteilung für Innere Medizin, Kardiologie, Gastroenterologie und Palliativmedizin Wurzen gemeinsam mit den Kinderärzten die Magen-Darm- Diagnostik mit angenehmer „Traummedizin“ auf die kleinen Patienten ausweiten. „Durch die Unterstützung der Geschäftsführung bei der Beschaffung kindgerechter Endoskope ist auch hier ein hoher medizinischer Standard kurzfristig umgesetzt worden“, freut sich Chefarzt Dr. Fitzel.

Für Wurzen und Umgebung wird der Bereich der modernen gastroenterologischen Diagnostik und Therapie im Sinne einer wohnortnahen Versorgung der Patienten stetig ausgebaut. „Ich danke Ihnen allen für Ihr Verständnis hinsichtlich unserer Hygienemaßnahmen, die Sie alle in der Sorge um Ihre Angehörigen mit belastet haben. Es ist Ihrem Verhalten und Vertrauen in uns zu verdanken, dass die Region glücklicherweise mit sehr geringen Infektionsfällen mit dem neuartigen Virus SARS CoV-2 betroffen war und auch noch ist. Um weiterhin unsere Patienten zu schützen, möchte ich Sie auch im Namen meines Kollegiums bitten, den Muldentalkliniken weiterhin zu vertrauen und die aktuellen Besuchsregeln in unseren Häusern strikt zu beachten. Bitte nehmen Sie Symptome wie Gewichtsverlust, Schmerzen, Luftnot und Blut in Urin oder Stuhl sehr ernst. Dies können erste Warnzeichen für eine ernsthafte Erkrankung sein. Melden Sie sich daher umgehend bei Ihrem Hausarzt oder in unserer Notfallambulanz, wenn Sie eines der Warnzeichen bei Ihnen oder Ihren Angehörigen feststellen“, fordert Chefarzt Dr. Fitzel.