Grimma. Mittwochs um 12 Uhr unterbrechen die Kolleginnen und Kollegen in der Geschäftsstelle der Diakonie Leipziger Land normalerweise kurz ihre Arbeit.
Ganz oben unterm Dach im Verwaltungsgebäude am Bockenberg 3 in Grimma findet dann eine Andacht statt. Seit Mitte März muss diese wie so vieles andere wegen der Corona-Pandemie ausfallen. Umso größer war die Überraschung, als am letzten Mittwoch exakt zur Andachtszeit Posaunen erklangen. Im Garten standen drei Musiker, die im Rahmen des MDR- Lieder-Lieferdienstes ein Ständchen gaben. Seit April sind dabei kleine Besetzungen von Sinfonie-Orchester und Rundfunkchor des Mitteldeutschen Rundfunks unterwegs, um „Corona-Alltagshelden“ ein musikalisches Dankeschön zu überbringen.
„Normalerweise spielen wir im MDR-Sinfonie-Orchester gemeinsam mit 116 Mitwirkenden, das geht natürlich derzeit nicht“, sagte Uwe Gebel, der als Tenorposaunist mit Eckart Wiegräbe (Soloposaune) und Fernando Günther (Bassposaune) nach Grimma gekommen war. Über die Möglichkeit der kleinen Auftritte freue man sich sehr: „Wir können damit Menschen feiern, die Gutes tun.“ „Corona-Alltagshelden“ eben, die während der Pandemie auch in der Verwaltung der Diakonie Außergewöhnliches geleistet haben und noch leisten. Von hier aus wurde die Notbetreuung in 13 Kindergärten, die Umsetzung von immer neuen Vorgaben sowie Verordnungen für sieben Altenpflegeheime und vieles andere mehr organisiert – wochenlang im Schichtbetrieb oder aus dem Homeoffice.
Als Kathrin Beyer, die den Fachbereich Altenhilfe leitet, von der MDR-Aktion hörte, probierte sie es einfach und schickte eine kurze Bewerbung. „Für die uns anvertrauten Menschen tun wir alles, was möglich ist, und denken immer an andere“, erklärte sie. Der Auftritt sei eine schöne Gelegenheit, den Kollegen Danke zu sagen für den großen Einsatz. Bei den Mitarbeitern kam dies sehr gut an. Sie genossen die kurze Auszeit und die beschwingte Musik im Grünen. „Das war wirklich eine gelungene Überraschung und super Anerkennung“, lobte Martina Oelschlägel. „Dass Kathrin Beyer, deren Fachbereich in der Corona-Zeit sehr viel zusätzliche Arbeit auf dem Tisch hat, so an uns denkt, kann man nicht hoch genug würdigen.“