Grimma. Gestern Abend fanden sich Delegierte der Ortsfeuerwehren der Stadt Grimma, Vertreter der Stadtverwaltung und die Wehrleitung im Rathaus zur Jahreshauptversammlung ein. Neben zahlreicher Informationen zum Einsatzgeschehen und Höhepunkten sorgte Oberbürgermeister Matthias Berger mit einer Aussage bereits am gestrigen Abend für Spekulationen vor Ort.
Matthais Berger eröffnete die Sitzung standesgemäß und übergab dem Stellvertretenden Gemeindewehrleiter Daniel Klemm das Wort.
Klemm ging in seinem Bericht hauptsächlich auf das Einsatzaufkommen 2014 ein. Für die Gemeinde Grimma galt es insgesamt 163 Einsätze zu bewältigen. Auch 2014 war von Mülltonnenbränden bis hin zu Großbränden alles dabei. Den größten Anteil nahmen technische Hilfeleistungen in Anspruch. Kritisch wurden die Großbrände nochmal aufgezählt, gerade im Bezug auf Brandstiftereien. So brannte in Bahren ein kurz vor der Vollendung stehendes Wohngebäude bis auf die Grundmauern nieder. Auch in Seelingstädt oder Großbardau sind es nicht nur die enormen Sachschäden, sondern eben auch Existenzen welche auf dem Spiel standen. Lobend erwähnte er die Gesamtzahl von 655 Aktiven Feuerwehrleuten im Gemeindegebiet, allerdings machte Klemm, im Übrigen stellvertretend für alle 4 Gemeindeabschnittsleiter, auch auf Probleme aufmerksam. Von 263 ausgebildeten Atemschutgeräteträgern seien nur 108 einsatzfähig. Außerdem schaut man mit Sorge auf manche Ortswehr, gerade im Bezug auf Einsatzbereitschaft an normalen Werktagen. 2015 werden zahlreiche Veranstaltungen und die Ausbildung im Bereich des Digitalfunks die Herausforderungen des Jahres darstellen.
Egbert Kabelitz informierte über die Jugendarbeit. Aktuell sind 120 Jungen und Mädchen in den Jugendfeuerwehren der Stadt Grimma aktiv. Er lobte die Zusammenarbeiten zwischen den Wehren aber mahnte auch „wichtige“ Wehren, sich mehr um die Jugendarbeit zu bemühen. Der Kreisjugendfeuerwehrsprecher aus den Reihen der Jugendfeuerwehr Grimma, Max Grimm vertritt den Landkreis Leipzig auf Landesebene seit einigen Wochen. Viele Veranstaltungen und Lernziele konnten Dank Sponsoren realiesiert werden. Den Sponsoren und Unterstützern sprach Kabelitz einen besonderen Dank aus.
Die Stadtverwaltung informierte über die bevorstehende Hochwasserschutzübung am 25. April und weitere wichtige Aspekte für die internen Abläufe in den Ortswehren. Außerdem gibt es Planungen für eine eigene Atemschutzwerkstatt , Personelle Änderungen und einer Kinderfeuerwehr, quasi einer Vorschule vor der richtigen Jugendfeuerwehr um möglichst früh spielerisch das Feuerwehrwesen zu beleuchten und für Nachwuchs zu sorgen. Außerdem wurde mit der Stadt Leisnig eine Löschhilfevereinbarung geschlossen.Das Schlußwort, welches irgendwie nach Abschied klang, erhielt Oberbürgermeister Matthias Berger. „Wir haben die Gemeindefeuerwehr Grimma auf einen guten Weg in den letzten 14 Jahren gebracht und eine solide Grundlage geschaffen, ich bin stolz auf das Geleistete und das Engagement der Kameraden“. Spätestens jetzt waren alle Augen der anwesenden Teilnehmer wieder nach vorn gerichtet. Bereits 10 Minuten nach dem offiziellen Ende spekulierten einge ganz aufgeregt darüber ob Berger zu den bevorstehenden Bürgermeisterwahlen im Sommer als Kandidat antritt oder nicht.