Grimma/Simbach am Inn. Anfang Juni 2016 รผberschwemmte ein Hochwasser die kleine bayrische Stadt Simbach am Inn.
Etwa 5.000 Menschen waren davon in dem Ort in Niederbayern betroffen. Bilder, die sofort die schweren Hochwasser der Mulde in Erinnerung riefen. Kurzerhand reisten sechs Mitarbeiter des kommunalen Bauhofes der Stadt Grimma nach Niederbayern, um zu helfen. So packten die Grimmaer auch bei Familie Kammergruber an. Die jungen Eltern Gitti (31) und Roman Kammergruber (35) haben zwei kleine Sรถhne.
Ein halbes Jahr spรคter bedankte sich die Familie ganz in Ruhe bei den Helfern in Grimma. Dazu trafen sich die sechs Bauhofmitarbeiter und Oberbรผrgermeister Matthias Berger in seinem Bรผro.
Berger erinnerte dran, dass diese Hilfe fรผr Grimma absolut selbstverstรคndlich sei, schlieรlich habe man 2002 und 2013 ebenfalls groรe Hilfe erfahren. „Das wenige was wir tun kรถnnen das machen wir als Stadt gerne, da wir wissen worauf es an kommt“. Fรผr Matthias Berger war es auch interessant, wie die bayrischen Kommunen mit der Situation umgegangen sind und schilderte den Umgang in Grimma. Zu den sechs Helfern sagte er „Grimma kann stolz auf euch sein“. Roman Kammergruber schilderte die Eindrรผcke und Erlebnisse aus den Tagen (Wir hatten das in einem Tagebuch begleitet). „Es war nicht nur die kรถrperliche Hilfe, sondern auch die seelische, welche uns motiviert hat.Fรผr die Familie waren die Junitage dramatisch, so wurde Gitti und der 11-jรคhrige Sohn Bastian in letzter Minute durch Polizisten aus dem ersten Geschoss ihres Hauses gerettet. Roman war zu dem Zeitpunkt in Mรผnchen auf Montage, der 5-Jรคhrige Sohn Julian war bei der Verwandten. Auch alle Haustiere, und das sind einige konnten gerettet werden, neben mehreren Kรถnigspythons, Echsen, einem Hund auch eine Katze. Die Familie ist mittlerweile zu den Eltern von Roman gezogen und planen einen Neubau im Nachbarort. Fรผr sie kam die Idee der Reise nach Grimma spontan, man wollte einfach mal persรถnlich danke sagen und auch nach einem halben Jahr endlich mal andere Leute sehen und das Thema Hochwasserkatasthrophe ein Stรผck weit hinten anstellen.
Neben einem Besuch in der Messestadt stand auch die Erkundung der Muldestadt im Vordergrund der Reise. „Uns fiel gleich die Hochwasserschutzanlage auf“. Untergekommen sind sie bei Helfer Stefan Schuricht in einer Ferienwohnung in Kaditzsch. Fรผr die Helfer des Bauhofes, Nico Ziegler, Stefan Schuricht, Markus Beiler, Karsten Rรถhner, Frank Hempel und Tobias Schulze hatte die Familie besondere Prรคsente dabei. Eine Scheibe Buchenholz, bayrischer Schinken, bayrisches Bier und jeweils ein Stein aus dem Inn mit einem persรถhnlichen Spruch enthielten diese Geschenke.