LKA warnt wieder vor falschen Polizeibeamten

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Foto: pixabay

Sachsen. Im Zusammenhang mit den Ermittlungen rund um das Phรคnomen โ€žFalscher Polizeibeamterโ€œ hat das LKA Sachsen Hinweise und Informationen aus anderen Bundeslรคndern erhalten, dass es auch in Sachsen Menschen gibt, welche im Begriff sind, diesen Tรคtern โ€žauf den Leim zu gehenโ€œ.

Speziell im GroรŸraum Leipzig haben die Tรคter รคltere Menschen telefonisch angesprochen und es besteht der Verdacht, dass einige Opfer auch durchaus bereit sind, Summen im fรผnfstelligen Bereich an die vermeintlichen Polizisten auszuhรคndigen. Das Vorgehen der Tรคter stellt sich immer รคhnlich dar.

Eine mit leichtem Akzent aber gut deutsch sprechende Person ruft bei den Betroffenen in den Abend- bzw. Nachtstunden an und stellt sich mit โ€žPolizeiโ€œ vor. Es wird erzรคhlt, dass mehrere Einbrecher in unmittelbarer Wohnungsnรคhe des Angerufenen festgenommen wurden. Diese Tรคter hรคtten einen Zettel mit der Adresse der Betroffenen dabei gehabt und man befรผrchtet nun einen weiteren Einbruch. Die Polizei wรผrde deshalb das Haus bewachen. In den Gesprรคchen wurde auch nach Geld und Wertsachen gefragt, diese sollten nun โ€žzur Sicherheitโ€œ an die Polizei รผbergeben werden. Die Geschรคdigten werden tรคterseitig sehr stark unter Druck gesetzt, gegenรผber der eigenen Familie, Bankmitarbeitern oder ermittelnden Polizeibeamten รคuรŸerst verschlossen zu sein.

Wir mรถchten alle potentiellen Opfer vor Schaden bewahren und bitten um Hinweise, wenn mit Ihnen in den letzten Wochen ein derartiges Telefongesprรคch gefรผhrt wurde oder Sie in Kontakt mit vermeintlichen Polizeibeamten stehen und Sie Bargeld oder Wertsachen an Beamte รผbergeben sollen. Fragen Sie bitte auch bei Ihren รคlteren Angehรถrigen oder Freunden nach derartigen Vorfรคllen.

Bei mysteriรถsen Anrufen informieren Sie umgehend die รถrtlich zustรคndige Polizei.

โ€ข Die Polizei nutzt in keinster Weise die Notrufnummer 110, um mit Personen in Verbindung zu treten. Diese Rufnummer dient ausschlieรŸlich der Entgegennahme von Notrufen von Bรผrgern!

โ€ข Besprechen Sie mysteriรถse/ ungewรถhnliche Anrufe mit Familienangehรถrigen oder Nachbarn! Holen Sie sich Rat bei Verbraucherzentralen bzw. bei Ihrem Bankberater.

โ€ข Kein Polizeibeamter wird Sie zur Auflรถsung Ihres Kontos oder von Sparvertrรคgen auffordern!

โ€ข Kein Polizeibeamter wird von Ihnen persรถnliche Vermรถgensdaten am Telefon erfragen und Ihnen mitteilen, dass Ihr Geld auf der Sparkasse oder Bank nicht mehr sicher sei!

โ€ข Kein Polizeibeamter wird bei Ihnen anrufen, sie รผber Verfahren oder verdeckte PolizeimaรŸnahmen informieren!

โ€ข Kein Polizeibeamter wird Sie auffordern, Ihr Geld nach Hause zu holen und in der Folge an einen โ€žverdeckten Ermittlerโ€œ zu รผbergeben! Dies trifft auch auf Schmuck u. an Wertsachen zu.

โ€ข Vertrauen Sie nicht den angezeigten Telefonnummer auf Ihrem Telefon, wenn Sie diese nicht kennen bzw. Sie sich nicht sicher sind, ob diese korrekt ist. Nutzen Sie nicht die Wahlwiederholung fรผr einen Rรผckruf, sondern die Nummer der รถrtlichen Polizei aus dem Telefonbuch/ Internet. Noch besser ist ein persรถnlicher Besuch auf der Dienststelle.

Warnung an alle bereits geschรคdigten und potentiellen Opfer:

Durch die offensive ร–ffentlichkeitsarbeit sollen die mรถglichen Geschรคdigten, aber auch Familienangehรถrige sensibilisiert werden, um nach Mรถglichkeit weitere Tathandlungen zu verhindern bzw. durch eine bewusste Zusammenarbeit mit der Polizei (z.B. bei Geldรผbergaben) zumindest Mittรคter in Deutschland festnehmen zu kรถnnen! Die Ermittlungsbehรถrden sind hier auf die aktive Mitarbeit angewiesen.

Oft schรคmen sich die Opfer derartiger Straftaten und erstatten keine Anzeige. Leider schรผtzen diese damit unbewusst die Tรคterstrukturen, welche diese weit verbreiteten ร„ngste schamlos und ganz bewusst ausnutzen.

Bitte helfen Sie derartige Tรคter festzusetzen und weitere Straften bzw. Geldรผbergaben zu verhindern. Wenden Sie sich mit Hinweisen an Ihre zustรคndige Polizeidienststelle.

Quelle: LKA – Landeskriminalamt Sachsen