Grimma. Sie sind in diesen Tagen Mangelware: Mundschutz-Masken gegen das Corona Virus. Auch in den Altenpflegeheimen und Sozialstationen der Diakonie Leipziger Land – deren Bewohner und Patienten aufgrund ihres hohen Alters im Falle einer Ansteckung bekanntlich besonders gefährdet wären – schrumpfen die Bestände. Umso mehr freuen sich die Pflegerinnen und Pfleger darüber, dass jetzt Hilfe aus der Nachbarschaft kommt.
In Grimma kämpft zum Beispiel Sandra Möller an der Nähmaschine gegen das Virus. „Ich nähe sehr gern, da lag es nahe, auf diese Art zu helfen“, sagt die Berufsschullehrerin. Beim Hausärzteverband holte sie sich eine Anleitung und packte ein Masken-Probeexemplar in den Briefkasten des Altenpflegeheims „Hedwig Bergsträßer“, in dessen Nachbarschaft sie wohnt. Das Team dort war begeistert von den fröhlich-bunten Modellen, die so gar nicht steril aussehen und trotzdem schützen. „Wir freuen uns sehr darüber“, sagt Wohnbereichsleiterin Juliane Broy. Inzwischen ist Nachschub eingetroffen, denn Sandra Möller hat auch Bekannte und ihre Schüler für das Projekt gewonnen.
Im Gegensatz zu den zertifizierten FFP-Masken filtern die selbst genähten Modelle, die einem einfachen OP-Mundschutz entsprechen, nicht die Atemluft. Aber sie schützen, und zwar beide Seiten. „Wir danken allen Näherinnen von ganzem Herzen für ihre Unterstützung“, sagt Kathrin Beyer, die bei der Diakonie Leipziger Land den Fachbereich Altenhilfe leitet. In diesen Tagen tue es einfach gut, solche Gesten zu erleben. Sie freut sich über die kreative Hilfe, die – entgegen dem Trend zum Einweg – eine Möglichkeit aus längst vergangenen Pflege-Zeiten erfolgreich wieder aufgreift: einen Mundschutz zum Waschen und Wiederverwenden.
Weitere Näh-Helfer sind willkommen. Gesucht wird auch kochfeste, gemusterte (allerdings nicht zu stark gefärbte) Baumwoll-Bettwäsche und Schräg- oder Paspelband. Kontakt: Diakonie-Freiwilligenzentrale Grimma
Nicolaiplatz 5
04668 Grimma
Frau Corinna Franke
Tel: 03437 701622