Grimma. Am Sonntag, 23. Februar erรถffnet das Kreismuseum Grimma um 15.00 Uhr seine neue Sonderausstellung โKurt Feuerriegel โ Gedenkausstellung zum 140. Geburtstagโ.
Anlรคsslich des 140. Geburtstages von Kurt Feuerriegel zeigt das Kreismuseum 140 Arbeiten aus dem Lebenswerk des bedeutenden Keramikkรผnstlers aus Frohburg. Die Ausstellungsstรผcke sind Leihgaben von Kerstin Noack aus Grimma, Hans-Jรผrgen Lahn aus Frohburg, aus dem Grassimuseum Leipzig und dem Museum Schloss Frohburg.
In der Region erfreut sich vor allem der Tรถpferbrunnen in Kohren-Sahlis groรer Bekanntheit. Aber auch in seiner Wirkungsstรคtte Frohburg hinterlieร Feuerriegel eine Vielzahl von Arbeiten, wie z.B. die Gutenberg-Plastik am Haus der ehemaligen Druckerei, den Kamin und die รfen im Schloss, das Tรถpfermรคdchen sowie den Ehrenhain fรผr die im 1. Weltkrieg gefallenen Soldaten mit seinen 113 keramischen Gedenktafeln.
Eugen Kurt Feuerriegel wurde 1880 in Meiรen geboren. Nach dem Schulbesuch studierte er an der Akademie der Kรผnste in Dresden und wurde Schรผler der Professoren Max Rade, Karl Beling und Carl Gross.
1909 ging er als selbstรคndiger Keramiker nach Frohburg, um fรผr die Belebung des Tรถpferhand-werkes in der ehemaligen Tรถpferstadt zu sorgen. 1910 kaufte er hier eine Tรถpferei und lebte mit seiner Familie bis zu seinem Tode 1961 in Frohburg.
Die breit gefรคcherte Produktpalette der keramischen Werkstรคtten Feuerriegels umfasst Fayencen und Terrakottaplastiken ebenso wie Ofenkacheln, Baukeramik und Fassadenschmuck. Durch Auftrรคge der sรคchsischen Regierung konnte sich Feuerriegel bald mit groรen Arbeiten profilieren. In Leipzig wurde 1914 โ 1916 die Deutsche Bรผcherei nach den Plรคnen des Dresdner Architekten Oskar Pusch erbaut. Fรผr die Inneneinrichtung erhielt Feuerriegel mehrere Auftrรคge. Im groรen Lesesaal schuf er eine monumentale keramische Uhr, zu deren Stundenzahlen auf dem Zifferblatt die zwรถlf Tierkreiszeichen zugeordnet wurden. An den Wรคnden verteilen sich zwรถlf farbig glasierte Wappen bedeutender Stรคdte im deutschen Sprachraum.
Im Auftrag seines Mรคzens Dr. Friedrich Krug von Nidda und von Falkenstein schuf Feuerriegel im Schlosspark das beeindruckende Grabdenkmal. Nach Entwรผrfen des Dresdner Bildhauers Georg Wrba entstand in der Frohburger Kunsttรถpferei eine farbig glasierte Himmelfahrtsszene: Mitten aus einer gedrรคngten Gruppe Trauernder wird eine bis auf den Lendenschurz unbekleidete Gestalt von Engeln emporgezogen. Der an ein Altarretabel erinnernde Aufbau ist durch farbige Ziegel und Klinker auf einem Sockel aus Porphyrtuff gefasst.
Feuerriegel war ein vielseitiger Gestalter von Baukeramik. Beispiele dafรผr befanden sich auch im Dresdner Gรผntzbad, das dem 2. Weltkrieg zum Opfer fiel, oder die Tรผreinfassung des ersten Frohburger Museums in der โAlten Farbeโ, das unbeschadet erhalten ist. Weiterhin schuf er Fenstergewรคnde, Wandbrunnen und Reliefs fรผr Kinderheime, Schulen und andere รถffentliche Bauten sowie fรผr Privatpersonen. Die Produktion von Kaminen und noch mehr von รfen spielte bei Feuerriegel eine wesentliche Rolle. Seine Arbeiten wurden und werden immer noch in Europa und in der ganzen Welt hoch geschรคtzt.
Die Ausstellung zeigt zahlreiche Arbeiten Feuerriegels in verschiedenen Techniken. Die Besucher erwartet dabei nicht nur eine Vielzahl an wunderschรถnen keramischen Arbeiten, sondern auch eine erstaunliche Vielfalt an Formen, Farben und Verzierungen.