Landkreis Leipzig. Der Rettungsdienst im Landkreis steht vor einer Neustrukturierung.
Im ersten Halbjahr 2019 konnten die aktuellen Rettungsmittel nur 64,6 Prozent der Notrufe innerhalb der landesweit geltenden Hilfsfristen eingehalten werden. Das heißt, ein Rettungswagen soll eigentlich in 95 Prozent aller Fälle innerhalb von zwölf Minuten vor Ort sein. Im neuen Bereichsplan soll nun Abhilfe geschaffen werden. In diesem Plan werden die Anzahl der Rettungswachen, deren Standorte und die Einsatzbereiche und die Anzahl und Verfügbarkeit der Fahrzeuge festgeschrieben.
Nach dem neuen Plan werden neue Standorte aufgestellt und damit das bestehende Netzt grundlegend verändert. Die Zahl der Rettungswachen und deren Außenstellen soll nun von 13 auf 16 Standorte steigen. Der Kreis wird außerdem drei neue Rettungswagen und ein Fahrzeug für übergewichtige Patienten anschaffen. So sollen ab 2021 im Landkreis insgesamt 16 Rettungswagen, fünf Notarzt- und 13 Krankentransportwagen zur Verfügung stehen. Die Notarztfahrzeuge (NEF) sollen dabei unverändert an den Standorten in Grimma, Wurzen, Borna, Bad Lausick und Zwenkau stationiert bleiben. Neue Außenstellen sollen in Ragewitz, Dornreichenbach,, Deutzen, Carsdorf und Oelzschau entstehen. Die Rettungswachen in Colditz und Markkleeberg sollen neu aufgebaut werden und zum 1. Januar 2021 in Betrieb gehen. Alle Hauptwachen, sowie die Standorte Machern, Naunhof, Frohburg, Bad Lausick und Markranstädt werden beibehalten. Aus der Planung fallen die Standorte Eula und Groitzsch, welche sich als Standorte nicht bewährt hätten.
Aktuell ist der Landkreis in fünf Rettungswachen-Bezirke mit jeweils einer Wache und weiteren Außenstellen aufgeteilt um die rund 258 000 Einwohnern abzusichern. Colditz wird nun vom Bereich Ost rund um Grimma ab 2021 in den Bereich Süd-Ost, der bis nach Geithain und Frohburg reicht, wechseln. So soll es besser gelingen, Einwohner und Fläche in fünf gleiche Versorgungsbereiche zusammenzufassen.
Die Landesdirektion muss den Bereichsplan aber erst noch absegnen. Die Notfall-Versorgung der Bürger sei die eine Seite, die Wirtschaftlichkeit eine andere. Auch die Krankenkassen hätten noch ein Wörtchen mitzureden. Der Plan soll für die nächsten sieben Jahre aufgestellt werden, also bis 2027. Die Entwicklungen sollen außerdem halbjährlich in den nächsten zwei Jahren durch die Landkreisverwaltung ausgewertet werden und notfalls nachjustiert werden. Die neuen Außenstellen müssen sich erst noch bewähren und sind anfänglich sind provisorischer Art.
Der neue Plan wird auch die Vorgabe für die Ausschreibung des Rettungswesens sein. Die alten Verträge die derzeit noch der DRK für den gesamten Landkreis bis Ende des Jahres inne hat, laufen zum Jahreswechsel aus. Für den Zeitraum ab 2021 wird es eine neue Ausschreibung geben.