Grimma/Schaddel. Ab dem 29.10. ist in der Schaddelmühle die Ausstellung „Porphyrwelten“ zu sehen. Der Ammelshainer Maler Eckehard Klöthe, dessen Bilder schon in ganz Deutschland und Europa gezeigt wurden und werden, stellt jetzt zum zweiten Mal im Geoportal und Künstlerhaus Schaddelmühle aus.
Ungewöhnlich ist an seiner Arbeit, dass der 1959 geborene Klöthe zwar zu den Landschaftsmalern gehört, seine besondere Leidenschaft und Arbeit jedoch dem Porphyrland entlang der Mulde gilt. Seine favorisierten Orte, sind vor allem die Steinbrüche in Beucha, Ammelshain und Brandis. Schon früh war er von der Schönheit der Region fasziniert. Eckehard Klöthe erinnert sich gern an die Zeit, die ihm die Schönheit der Landschaft in sein Leben prägte.
„Die stillgelegten Steinbrüche im Südosten von Leipzig sind seit meiner Kindheit landschaftliche Hauptanziehungspunkte. Zunächst entdeckten meine Freunde und ich in den alten Brüchen zauberhafte Badeparadiese und bizarre Landschaftskulissen für Indianerspiele, die in unserer kindlichen Phantasie die großen Canyons Nordamerikas darstellten. Später näherte ich mich diesen seltsamen, durch Menschenhand geprägten Felsengebirgen mit Bleistift, Tusche und Pastellkreiden. Der eigene Ausdruck ihrer Erscheinungsformen – gleich aufgerissenen Wunden in einer sanft hügeligen Ebene – übte eine merkwürdige Anziehungskraft auf mich aus. Aus der anfänglichen Liebeserklärung an das stille Eigenleben einer in unmittelbarer Dorfnähe (Ammelshain) gelegenen Landschaft wurde ein künstlerisches Thema. Etwas Wechselseitiges verbirgt sich in solchen verlassenen ehemaligen Industrielandschaften.“
Während andere Kinder sich mit Technik, Motoren und anderen „typischen“ Jugendthemen beschäftigten, entwickelte Eckehard Klöthe seine Fähigkeiten in der künstlerischen Malerei. Was aber bringt einen dazu, sich der Kunst zuzuwenden, einer Kunst, die auch im übrigen Europa auf großes Interesse stößt?
„Wie viele Kinder habe ich sehr gern gezeichnet und gemalt, und dieses Künstlerische dann als Jugendlicher, sozusagen nahtlos, weiter verfolgt. Ich habe den Beruf des Retuscheurs erlernt und bin heute noch im graphischen Gewerbe tätig. Als Zeichner und Maler bin ich Autodidakt. Von 1973 bis 1978 nahm ich an verschiedenen Kursen an der Abendakademie der Hochschule für Grafik und Buchkunst in Leipzig teil. Die ersten Zeichnungen mit Steinbruchmotiven sind 1976 während meiner Streifzüge in der unmittelbaren Umgebung entstanden. Einige Arbeiten zur Steinbruchs-Thematik waren auch in Ausstellungen außerhalb der heimatlichen Region wie etwa in Friedrichshafen und in Bron (Frankreich) zu sehen.“
Eckehard Klöthe kann man getrost als einen Fotografen mit Pinsel und Stift bezeichnen. In seinen Bildern hält er Momente aus der Region fest und archiviert auf diesem Weg Geschichte, Entwicklung und Gegenwart einer Region. Der gelernte Retuscheur ist ein Autodidakt. Vorbilder, an denen er sich hätte orientieren können, gab es nicht.
„Ich habe mich schon früh als Jugendlicher für das ganze Spektrum der alten und neuen bildenden Künste interessiert. Als ich intensiver meine eigene Lebenswelt künstlerisch zu reflektieren begann, hatte ich keine Vorbilder, ich bin sozusagen mehr genuin an das Gestalten herangegangen. Mitte der 1990er Jahre habe ich Bilder des Norddeutschen Künstlers Horst Janssen gesehen, die mich ungeheuerlich gepackt haben und zum Weitermachen ermutigten.“
Heute kann man Eckehard Klöthe ohne Übertreibung selbst als ein Vorbild für junge Landschaftsmaler bezeichnen. Wo genau findet der Maler seine Motive?
„Im Prinzip schöpfe ich aus dem Naheliegenden. Ausnahmen bilden natürlich die Reisebilder. Fast alle meine illustrativen Arbeiten und auch einige Stillleben beziehen sich auf die regionale Kulturgeschichte. Meine heimatliche Region zeigt sich für mich als „Fundgrube“ mit ihrem ganzen kulturellen Reichtum aus Vergangenheit und Gegenwart. In diesen Kontext gehört auch Architektur und Landschaft.“
Die Ausstellung ist in der Schaddelmühle vom 29. Oktober bis zum 21.12. zu sehen. Zur Ausstellungseröffnung steht Eckehard Klöthe gerne den Besuchern ab 13 Uhr zur Verfügung.
Artikel Detlef Rohde