Grimma. Wie jetzt bekannt wurde, kรคmpft die Muldenschifffahrt derzeit ums รberleben. Die Thematik wurde heute auch dem Wirtschaftsminister Martin Dulig (SPD) geschildert.
Bei seiner Themenreise Tourismus 2016 machte heute der Wirtschaftsminister von Sachsen Martin Dulig (SPD) Halt in Grimma. Eine Gelegenheit fรผr die Betreiber der Muldenschifffahrt ihre Probleme zu schildern. Seit einigen Monaten ist die Muldenschiffahrt in den Fokus der Behรถrden geraten. Oberbรผrgermeister Matthias Berger schilderte, dass die Wsserschutzpolizei aus Dresden mehr oder weniger durch Zufall in Grimma landete, nachdem man jahrelang keinerlei Kontrollen hatte. Die Wasserschutzpolizei soll dann ein Boot zu Wasser gelassen haben um das Fรคhrschiff, welches auf einer Strecke von knapp 2,5 Kilometern zwischen Grimma und Hรถfgen seit Jahrzenten pendelt, zu kontrollieren. Da es die Vorschriften so auslegen, mรผsse das vom Wasser aus geschehen fรผgte Berger an. So wurden diverse Dinge bemรคngelt und Auflagen auferlegt. Unter anderem soll wohl auch eine fehlende Toilette bemรคngelt worden sein. Da das Schiff lรคnger als 20 Minuten (Schรคtzungen zu folge insgesamt ca. 25 Minuten) unterwegs sei, mรผsse zb. Ein WC vorgehalten werden. Auรerdem schreiben die Vorschriften einen zweiten Bootsfรผhrer an Bord vor. Neben der Einfรผhrung des Mindestlohns stehen auch Arbeitszeitreglungsvorschriften einem wirtschaftlich sinnvollen Betrieb im Weg. Die erhรถhten Personalkosten kรถnnten nicht mit einer Erhรถung der Fahrpreise gedeckt werden, da dann die Fahrgรคste ausbleiben wรผrden, sagte Mitbetreiber Dr. Fred Urban, der auch das Hotel am Kloster Nimbschen betreibt. Die Muldenschiffahrt steht immer in Konkurrenz mit dem Neuseenland und kann das nicht kompensieren. Viele Versuche seien unternommen worden um den Status Quo zu erhalten . โDie Mitarbeiter und Gesellschafter haben das Ganze immer รผber viele Jahre engagiert betrieben – ohne Gewinn- doch jetzt kommen rote Zahlen und machen das Ganze kompliziertโ. Die Schiffe mรผssen gepflegt und gewartet werden. Auch Berger unterstrich nochmal die Wichtigkeit der Muldentalschiffahrt fรผr die gesamte Region. Zustรคndig fรผhlte sich den Aussagen der Gesellschafter nach derzeit keiner, so verliefen diverse Anfragen im Sande oder wurden von Behรถrde zu Behรถrde weitergereicht. Das letzte Mittel war nun den Wirtschaftsminister damit zu konfrontieren.
Der Wirtschaftsminister, dem auch eine Mappe mit Unterlagen รผberreicht wurde, will der Sache auf den Grund gehen und das an die betroffenen Behรถrden weitergeben und prรผfen. โWir mรผssen generell Wege finden das es geht und nicht Wege finden das es nicht gehtโ versprach Dulig dem sich anzunehmen. Hoffnung machen sich die Betreiber aus den derzeit laufenden Gesprรคchen eines Arbeitskreises welcher sich mit der Thematik und Problemen auch im Neuseenland derzeit befasst. Ergebnisse soll es wohl im November geben. Ausgang derzeit ungewiss. Der Betrieb auf der Mulde lรคuft indes vorerst regulรคr weiter.