Grimma. Am Sonntag, dem 22. Februar findet um 15.00 Uhr im Kreismuseum Grimma in der Paul-Gerhardt-Straße 43 ein Vortrag im Rahmen der Ausstellung „Zwischen Heimatfront und Schützengraben – Der 1. Weltkrieg im Muldental“ unter dem Titel „Herzliche Grüße und liebe Küsse aus dem Ersten Weltkrieg – Feldpost gestern und heute“ statt.
Der Oschatzer Philokartist Günther Hunger beleuchtet dieses Thema an Hand von Post und Ansichtskarten aus seiner eigenen Sammlung. Der Ursprung der deutschen Feldpost reicht bis ins 18. Jahrhundert zurück. Bereits 1716 wurde während des Nordischen Krieges das erste preußische Feldpostamt gegründet. Damit entwickelte sich ein eigener militärischer Nachrichtenverkehr, die Feldpost. Den Aufdruck, Schriftzug oder Stempel „Feldpost“ findet man auf den Karten aus dem Ersten und Zweiten Weltkrieg, aber auch heute noch auf der Feldpost der Bundeswehr. Während des Ersten Weltkrieges stellten für die Soldaten schriftliche Mitteilungen die einzige Möglichkeit dar, Kontakt mit ihren Angehörigen und Freunden zu halten. Meist wurden die Nachrichten auf den Postkarten aus Platzgründen kurz und knapp gehalten. Über 30 Milliarden Feldpostsendungen wurden zwischen 1914 und 1918 allein im Deutschen Reich versendet. Sie geben Einblicke in das Leben der Menschen vor 100 Jahren in den Kasernen, an der Front, in der Heimat, in Freude, Leid, Erinnerungen und Schicksalen der Soldaten und Menschen. Jeder Gruß von der Front war aber auch ein neues Lebenszeichen und hielt die Hoffnung auf eine gesunde Rückkehr wach.