Zocher äussert sich zum 2. Bauabschnitt der Umgehungsstraße

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Im Juni 2017 wurde der erste Bauabschnitt der Naunhofer Umgehungsstraße feierlich eröffnet. Foto: Sören Müller

Naunhof. Die Stadt Naunhof plant aktuelle den 2. Bauabschnitt der Umgehungsstraße zwischen der Wurzener Straße und der Großsteinberger Straße. Dieser Teilbereich wird allerdings seit Jahren kontrovers diskutiert – insbesondere von den Anliegern der Luther- und Nordstraße, aber ebenso von den Betroffenen des LKW-Durchgangsverkehr in der Innenstadt. Diesbezüglich äussert sich nun die Stadtverwaltung.

Bürgermeister Volker Zocher: „Fakt ist, an der Verbindung zwischen Großsteinberger Straße und der Straße des 9. November geht kein Weg vorbei, wenn das Zentrum der Stadt vor dem starken Durchgangsverkehr geschützt werden soll.“ Seit mehr als 15 Jahren fließt das bestehende Verkehrskonzept der Stadt Naunhof in die Planungen des Landkreis Leipzig und des Landesamt für Straßenbau und Verkehr (LASuV) ein. „Eine Abkehr von dieser Lösung wäre eine Katastrophe für unsere Stadt. Nicht zuletzt, weil damit geplante Umwidmungen und wiederum damit im Zusammenhang stehende Sanierungen in Frage gestellt werden würden – ganz zu schweigen vom Vertrauensverlust beim Landkreis Leipzig, dem LASuV sowie unseren Nachbarkommunen.

In den letzten Jahren wurden durch das Planungsbüro Uhlig & Wehling viele verschiedene Varianten vorgelegt, die einerseits so wenig wie möglich in bestehende Besitzverhältnisse eingreifen, andererseits aber die Erfordernisse von überregionalen Straßen erfüllen. Zu den beschlussreifen Varianten wurden laut Stadt alle Behörden und Unternehmen angehört, die von der Maßnahme betroffen seien und die ihrerseits auch entsprechende Anforderungen geltend machen konnten.

Bürgermeister Volker Zocher: „Eine besondere Rolle in diesem Verfahren spielt die Deutsche Bahn. Da die Straße zwei wichtige Bahnübergänge tangiert, hat sie hier ein gewichtiges Wörtchen bei der Gestaltung der Vorfahrts- und Abbiegeverhältnisse mitzureden und stellt entsprechend einschränkende Bedingungen, um die Flüssigkeit des Verkehrs zu gewährleisten.

Zu der von der Deutschen Bahn bevorzugten Variante hat der Stadtrat in seiner nicht öffentlichen Sitzung am 21. März nochmalige Änderungen diskutiert, die eine Überarbeitung der Lösungsvarianten notwendig machen würden. Weiterhin sei zu beachten, dass ein anhängiges Gerichtsverfahren mit einem betroffenen Grundstückseigentümer eine unbefangene Diskussion über mögliche Streckenführungen nicht möglich machen würde. Sehr schnell könnten demnach Aussagen von Entscheidungsträgern in die gerichtliche Auseinandersetzung einfließen und das Projekt gefährden. Deshalb hätte der Naunhofer Bürgermeister dem Stadtrat geraten, eine öffentliche Diskussion zum Thema erst zu beginnen, wenn real durchsetzbare Lösungen auf dem Tisch liegen, die mit allen Trägern abgestimmt seien.

Bürgermeister Volker Zocher: „Ich bin fest davon überzeugt, dass diese Straße kommen muss und auch wird, und die Stadträte unserer Stadt sich ihrer Verantwortung für die Anlieger, aber auch den Naunhofern selbst gegenüber, die sich seit Jahren eine Entlastung der Innenstadt wünschen, bewusst sind.