Grimma. Der Tag nach dem Unglück (wir hatten berichtet) an der B107 machte viele Menschen in der Region fassungslos und traurig. Am Abend fand daher eine Schweigeminute für die 18-Jährige an der Unglücksstelle statt.
Wie ein Lauffeuer hatte sich die Nachricht am Montagvormittag in der Kleinstadt verbreitet, dass die 18-Jährige Alina ihren schweren Verletzungen im Krankenhaus in der voran gegangenen Nacht erlag. Bestürzung, Fassunglosigkeit und Trauer war allen ins Gesicht geschrieben, es gibt kaum Ausdrücke um das zu beschreiben was sich heute an der Unfallstelle abspielte. Kein Wort konnte den Schmerz am Abend lindern, zu tief sitzt der Schock über den tragischen Tod eines so jungen Mädchens. Schon den ganzen Tag hatten hunderte Menschen in den Sozialen Netzwerken ihre Anteilnahme ausgedrückt und mit Kondolenzschreiben ihre Trauer bekundet.
Etwa 250, meist jugendliche Menschen, hatten sich versammelt, wollten ihrer Verwandten, ihrer Freundin oder auch Bekannten gedenken. Legten Blumen nieder, zündeten Kerzen an. Um die Trauernden seelisch aufzufangen waren auch die Notfallseelsorger des Kriseninterventionsteams des Landkreises Leipzig vor Ort, sie waren durch die Rettungsleitstelle im Vorfeld alarmiert worden um vor Ort den Menschen zur Seite zu stehen und Ansprechpartner im Umgang mit den Geschehnissen zu sein, präventiv. Polizeibeamte beaufsichtigten den Ort, wollten verhindern dass niemand an der vielbefahrenen Straße zu Schaden kommt. Es lief sehr diszipliert durch alle Beteiligten ab.
Warum musste die Ampel ausfallen, hätte Diese funktionstüchtig den Unfall vermieden? Warum wurde nach den ersten schweren Unfällen an der Kreuzung kein Kreisverkehr errichtet? Wie konnte das nur passieren? Es sind Fragen die Alina niemals zurückbringen können aber für die Zukunft ein Mahnmal für die bautechnisch zuständigen Behörden sein werden. Fragen die den Menschen vor Ort durch den Kopf gingen. Mittlerweile steht das zweite Kreuz an dieser Kreuzung, stille Zeugen für zwei junge Menschen die an dieser Kreuzung auf tragischer Weise ihre Leben ließen. Die Schuldfrage bei diesen Unglück, steht in diesen Tagen nicht im Vordergrund der Betroffenen. Es ist der Schmerz der nun verarbeitet werden muss und das braucht viel Zeit, Verständnis und einen Ort.
Sie trauern um ihre Freundin, Bekannte, Verwandte, die Alina die immer für alle da war, mit ihrem Lächeln einen Raum zum Strahlen bringen konnte. Die in ihren Hobbys Tanzen und der Photografie mit Leidenschaft dabei war und ihre Lebensziele zielstrebig umsetzte. Die Jedem zur Seite stand der Hilfe brauchte. Ein Praktikum in dem sie hilfsbedürtigen Menschen zur Seite stand war genau das was sie erfüllte, erzählen Freunde. Sie sei immer hilfsbereit gewesen, hatte nie irgendwelche Vorurteile und war ein lebensfroher Mensch. Mit einem Trauerkorso durch die Stadt zeigten etliche junge Menschen ihre Anteilnahme an Alinas Tod. Alina wäre stolz gewesen über den Zusammenhalt dieser Gruppe. „Ein würdiger Abschied, für ein tolles Mädchen welches uns allen unendlich fehlen wird„. meinten Freunde die auch die Familie in dieser schweren Zeit unterstützen wollen und diese Unterstützung auch dringend brauchen werden, das hätte auch Alina begrüßt.
Anmerkung der Redaktion: Die Werbung innerhalb des Textes wurde aufgrund der Rücksichtsnahme deaktiviert. Wir möchten ebenfalls unser tiefstes Mitgefühl den Angehörigen und Vertrauten ausdrücken und hoffen durch unser Berichterstattung über diesen tragischen Fall ein Umdenken über die bauliche Situation dieser Kreuzung bei den verantworlichen Behörden zu erzeugen, damit solche Unglücke in Zukunft vermieden werden können. Dafür möchten wir uns einsetzen.