Borsdorf. Am 8. Mai herrschte im Freien Gymnasiums Borsdorf (FGB) Ausnahmezustand,ย denn das zehnjรคhrige Bestehen der Bildungseinrichtung setzte den Stundenplan auรer Kraft.
Schรผler und Lehrer wรผrdigten das Jubilรคum mittags zunรคchst mit einer durchaus frรถhlichen Feierstunde im gut besonnten Innenhof, ehe danach bei einem kleinen Empfang das erste Jahrzehnt des FGB fรผr Applaus, Gratulationen und die eine oder andere Freudentrรคne sorgte.
Schulleiterin Kai Hakl erinnerte an die 147 Jahren zurรผckreichende Schulgeschichte am Standort, zu der nun auch das mit โnurโ zehn Jahren noch junge Gymnasium ihren Teil beitrage. Mit seinem Bekenntnis zum Gymnasium habe der Schultrรคger, die Volkssolidaritรคt Leipziger Land/Muldental e.V., Mut und Risikobereitschaft bewiesen. โ2008 haben wir hier mit 42 Schรผlern und zehn Lehrern begonnen, wir hatten zwei Klassenrรคume; Lehrerzimmer und Sekretariat befanden sich im selben Raumโ, erzรคhlte sie den Schรผlern. Die Zuhรถrer erfuhren auch, dass Neu- und Ausbau des Schulcampusโ mehr als geplant kosteten.

Weitere Fakten zum Thema FGB waren Gegenstand einer abwechslungsreichen Quizrunde,
bei der manches kuriose Detail bekannt wurde, so z. B. der jรคhrliche Toilettenpapierverbrauch von mehr als 65 km.Schรผler und Lehrer meisterten gemeinsam die kulturelle Umrahmung der Festlichkeit, so hatten u.a. das Streichquartett und der Chor des FGB ihren Auftritt, Schรผler der Klasse 6a lieferten auf Regentonnen eine weithin hรถrbare Drumsession ab und rappende Lehrer ernteten Begeisterungsstรผrme.

Unter groรem Jubel stiegen zum Ende der Feierstunde weiรe Luftballons empor und trugen kleine Karten mit Geburtstagswรผnschen (mehr oder weniger erfolgreich) davon. Ein wenig ruhiger ging es beim anschlieรenden Empfang zu. โWas hat die Volkssolidaritรคt mit Schulen zu
tun?โ, fragte Dr. Wolfgang Friedersdorff, der Prรคsident des Volkssolidaritรคt-Bundesvorstandes, in die Runde der Gรคste. โUnser Motto lautet โMiteinander – Fรผreinanderโ, und das passt sehr gut fรผr eine Bildungseinrichtung wie diese.โ Er dankte der Gemeinde Borsdorf fรผr die rรผckhaltlose Unterstรผtzung des Freien Gymnasiums, ohne die das Projekt nie Realitรคt geworden wรคre.
Mit der Schulgrรผndung 2008 wollten die Volkssolidaritรคt Leipziger Land e.V. und die Gemeinde Borsdorf ein โKind aus der Taufeโ heben. Dafรผr bedurfte es vieler Geburtshelfer. โZum Glรผck gab es zahlreiche Unterstรผtzer. Allen voran war es Olaf Bendrat, der sich fรผr die Idee eines Gymnasiums engagiert hatโ, betonte Ludwig Martin in seinem Gruรwort. Er dankte der Volkssolidaritรคt fรผr ihren Mut, in Borsdorf eine so groรe Investition zu stemmen und unterstrich, dass Borsdorf als Bildungsstandort auf das FGB stolz sein kรถnne. โWas nun noch fehlt, ist der Oberschulzweigโ, fรผgte er mit einem Augenzwinkern an die Adresse des Schultrรคgers hinzu. Mit dem Satz โMan sieht uns die zehn Jahre nicht anโ lieร Schulleiterin Kai Hakl ein Foto des Grรผndungskollegiums auf der Leinwand erscheinen.

โAlle, die auf diesem Bild zu sehen sind, gehรถren dem Gymnasium noch heute an. Das spricht durchaus fรผr das Klima an unserer Schule.โ Als sie die um zehn Jahre erfahrener gewordenen Lehrer und das gesamte derzeitige Kollegium zum โdoppelten Gruppenbildโ nach vorn rief, um deren Verdienste zu wรผrdigen, war der Schulleiterin die Rรผhrung anzuhรถren und mehr als ein Trรคnchen zu sehen, ehe auf die nรคchsten zehn Jahre angestoรen wurde.
Mehr Informationen รผber das Freie Gymnasium Borsdorf: www.freies-gymnasium-borsdorf.de