Wurzen.ย Ein Anrufer hatte sich gegenรผber eines Rentners als BKA-Beamter aus und spinnte sich eine Geschichte einer polizeilicher Geheimaktion zusammen, die die Mitarbeit des Wurzners erfordere, โ Achtung hier liegt ein Betrugsversuch vor!
Deinstagvormittag erhielt ein Rentner (77) in Wurzen einen mysteriรถsen Anruf von einem
angeblichen BKA-Beamten. Der Anrufer gab sich als โMatthias Kleberโ aus und rief mit
einer Mรผnchner Telefonnummer an. Er erklรคrte dem 77-Jรคhrigen, dass die Polizei am
Wochenende in seiner unmittelbaren Nachbarschaft einen Einbrecher festgenommen
hรคtte, der unter anderem die Daten zum Konto des Rentners bei sich trug.
Doch damit nicht genug, der Anrufer wusste auch um Betrugsversuche aus der Vergangenheit gegenรผber dem 77-Jรคhrigen, bei denen versucht wurde, den Rentner mit
undurchsichtigen Abos รผber den Tisch zu ziehen.
Im weiteren Verlauf des Gesprรคches ersann der angebliche BKA-Beamte eine
Geschichte, die die รberweisung von 3.000 Euro durch den Rentner in die Niederlande
erforderte. Dort gรคbe es einen bisher unbekannten Tรคter, der dann bei Abholung des
Geldes von der niederlรคndischen Polizei geschnappt werden solle. Der 77-jรคhrige Wurzner war von der Schilderung nicht gerade รผberzeugt; brachte den Anrufer jedoch dazu, ihm die Bankdaten in den Niederlanden zu verraten.
Alles in Allem sei es eine absolute Geheimmission der Polizei und wenn der Rentner bei der รถrtlichen Polizei nachfragen wรผrde, wรผrde die nichts davon wissen. Darรผber hinaus solle er nach der รberweisung mindestens vier Stunden Stillschweigen bewahren.
Als der Rentner dennoch nachdrรผcklich zu bemerken gab, dass er kein Geld รผberweisen werde, wurde er weiter bedrรคngt. Ihm wurde gesagt, dass sein Konto โ trotz Sperrung โ dennoch leergerรคumt werden kรถnne. Der Gipfel der Dreistigkeit erbot sich dann in der Aussage, er werde spรคter, wenn es zur Verhandlung gegen die Tรคter kรคme, als Mittรคter verdรคchtigt werden, wenn er sich jetzt dieser Geheimaktion verweigere.
An diesem Punkt legte der 77-Jรคhrige auf und informierte umgehend die echte Polizei
รผber das Treiben des angeblichen BKA-Beamten aus Mรผnchen.
Zusammenfassend kann die Polizeidirektion Leipzig folgende Tatsachen feststellen:
Der 77-Jรคhrige handelte vollkommen richtig. Er lieร sich nicht bedrรคngen und รผberwies
auch kein Geld โ sehr gut! Des Weiteren sei gesagt, dass die Polizei โ egal wer, ob nun
LKA, BKA oder Polizeidirektion Leipzig โ bei Geheimaktionen keine Zivilisten involviert.
Schon gar nicht, um unbeteiligte Personen zu รผberreden, fรผr die Polizei Geld zu
รผberweisen, um dann irgendwo in der Welt Tรคter zu schnappen! Sollten Sie einen solchen Anruf erhalten, legen Sie auf und informieren Sie รผber die 110 die Polizei. Lassen Sie sich nicht auf Tricksereien, Schmeicheleien oder Nรถtigungen durch die Tรคter ein. Bleiben Sie hartnรคckig, wenn Sie nach einer Legitimation des angeblichen Polizisten verlangen und รผberweisen Sie auf keinen Fall Geld auf fremde Konten!