Polizeiliche Geheimaktion in Wurzen? Unsinn!

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Symbolbild/pixabay

Wurzen. Ein Anrufer hatte sich gegenüber eines Rentners als BKA-Beamter aus und spinnte sich eine Geschichte einer polizeilicher Geheimaktion zusammen, die die Mitarbeit des Wurzners erfordere, – Achtung hier liegt ein Betrugsversuch vor!

Deinstagvormittag erhielt ein Rentner (77) in Wurzen einen mysteriösen Anruf von einem
angeblichen BKA-Beamten. Der Anrufer gab sich als „Matthias Kleber“ aus und rief mit
einer Münchner Telefonnummer an. Er erklärte dem 77-Jährigen, dass die Polizei am
Wochenende in seiner unmittelbaren Nachbarschaft einen Einbrecher festgenommen
hätte, der unter anderem die Daten zum Konto des Rentners bei sich trug.

Doch damit nicht genug, der Anrufer wusste auch um Betrugsversuche aus der Vergangenheit gegenüber dem 77-Jährigen, bei denen versucht wurde, den Rentner mit
undurchsichtigen Abos über den Tisch zu ziehen.

Im weiteren Verlauf des Gespräches ersann der angebliche BKA-Beamte eine
Geschichte, die die Ãœberweisung von 3.000 Euro durch den Rentner in die Niederlande
erforderte. Dort gäbe es einen bisher unbekannten Täter, der dann bei Abholung des
Geldes von der niederländischen Polizei geschnappt werden solle. Der 77-jährige Wurzner war von der Schilderung nicht gerade überzeugt; brachte den Anrufer jedoch dazu, ihm die Bankdaten in den Niederlanden zu verraten.

Alles in Allem sei es eine absolute Geheimmission der Polizei und wenn der Rentner bei der örtlichen Polizei nachfragen würde, würde die nichts davon wissen. Darüber hinaus solle er nach der Überweisung mindestens vier Stunden Stillschweigen bewahren.

Als der Rentner dennoch nachdrücklich zu bemerken gab, dass er kein Geld überweisen werde, wurde er weiter bedrängt. Ihm wurde gesagt, dass sein Konto – trotz Sperrung – dennoch leergeräumt werden könne. Der Gipfel der Dreistigkeit erbot sich dann in der Aussage, er werde später, wenn es zur Verhandlung gegen die Täter käme, als Mittäter verdächtigt werden, wenn er sich jetzt dieser Geheimaktion verweigere.

An diesem Punkt legte der 77-Jährige auf und informierte umgehend die echte Polizei
über das Treiben des angeblichen BKA-Beamten aus München.

Zusammenfassend kann die Polizeidirektion Leipzig folgende Tatsachen feststellen:
Der 77-Jährige handelte vollkommen richtig. Er ließ sich nicht bedrängen und überwies
auch kein Geld – sehr gut! Des Weiteren sei gesagt, dass die Polizei – egal wer, ob nun
LKA, BKA oder Polizeidirektion Leipzig – bei Geheimaktionen keine Zivilisten involviert.
Schon gar nicht, um unbeteiligte Personen zu überreden, für die Polizei Geld zu
überweisen, um dann irgendwo in der Welt Täter zu schnappen! Sollten Sie einen solchen Anruf erhalten, legen Sie auf und informieren Sie über die 110 die Polizei. Lassen Sie sich nicht auf Tricksereien, Schmeicheleien oder Nötigungen durch die Täter ein. Bleiben Sie hartnäckig, wenn Sie nach einer Legitimation des angeblichen Polizisten verlangen und überweisen Sie auf keinen Fall Geld auf fremde Konten!