Trebsen. „Als Moses an die Berge klopfte, gleich Wasser aus dem Felsen tropfte.Viel schöner ist es heute hier, man dreht am Hahn und schon läuft’s Bier!“ Eigentlich war‘s noch gar nicht so spät. Noch nicht mal halb 10! Und doch … Donnerstagvormittag, zu später Frühstückszeit, erblickten zwei Polizisten in Trebsen einen gestürzten Fahrradfahrer.
Er lag auf dem Fußweg – zwischen den Beinen noch das Fahrrad geklemmt. Der größte Feind des Menschen wohl, das ist und bleibt der Alkohol. Doch in der Bibel steht geschrieben: „Du sollst auch deine Feinde lieben.“ Die beiden hilfsbereiten Polizisten reichten dem Mann die Hand und zogen ihn auf die Beine. In diesem Moment kam ihnen ein deftiger Geruch von Alkohol entgegen. Es schien beinahe so, als hätte der Gestürzte nicht nur ein Gläschen des edlen Tropfens zu sich genommen… „Der liebe Gott hat nicht gewollt, dass edler Wein verderben sollt, darum hat er auch zum Saft der Reben den nötigen Durst hinzugegeben!“Ein Atemalkoholtest war schnell durchgeführt und staunend blickten die Kollegen auf die Anzeige des Gerätes: 3,4 Promille! Da die Auffindesituation des Gestürzten eindeutig für ein Betreiben der Fahrradmechanik mit eigener Körperkraft sprach, mussten die Kollegen davon ausgehen, dass der Herr schlichtweg auf dem Rad gesessen hatte und gefahren war. Sämtliche Vorgänge in seinem Körper, vom Alkohol getrieben und die Motorik außer Gefecht gesetzt, war es nur eine unausweichliche Gesetzlichkeit, dass der 34-Jährige stürzen musste.
„Weg, weg mit Wünschen, Reimen, Schwänken! Trinkt fleißig, aber trinket still! Wer wird an die Gesundheit denken,
wenn man die Gläser leeren will?“ Sodann war es auch eine folgerichtige Konsequenz, dass der Herr zur Blutentnahme mitgenommen wurde. Später brachten ihn die Polizisten wieder nach Hause und legten ihm nahe, das Fahrrad vorerst stehen zu lassen und sich ordentlich auszuschlafen. Dem stimmte der 34-Jährige zu und bedankte sich fürs Nach-Hause-bringen. „Müde bin ich, geh zur Ruh, und decke meinen Bierbauch zu. Ach Herrgott lass den Kater mein, morgen nicht zu schrecklich sein! Und gib mir wieder Durst, alles andere ist mit Wurst.“ Zur lyrischen Begleitung der Mitteilung wurden diverse Trinksprüche aus dem Volks-Gedankengut ausgewählt. Bei dem vorletzten Spruch „Weg, weg mit Wünschen“ handelt es sich um ein Zitat von Gotthold Ephraim Lessing. Zusatz: Gegen den hier beschriebenen 34-Jährigen wird nun im Übrigen wegen Trunkenheit im Verkehr ermittelt. (Anmerkung der Redaktion, der Text kam so von der Polizei 😉 )