Trickdiebstähle durch falsche Heizungsableser: Polizei warnt vor Betrugsmasche

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Symbolbild/Sören Müller

Grimma/Leipzig. Im Zuständigkeitsbereich der Polizeidirektion kam es am Mittwoch zu zwei Diebstählen, bei denen sich unbekannte Täter als Heizungs- oder Zählerableser ausgaben. In beiden Fällen richteten sich die Betrüger gezielt gegen ältere Menschen.

Leipzig: Täterduo stiehlt Bargeld, Schmuck und Dokumente
Der erste Vorfall ereignete sich am 3. Dezember gegen 14.30 Uhr in Leipzig-Böhlitz-Ehrenberg. Ein unbekannter Mann klingelte bei einer 80-jährigen Mieterin in der Straße An der Luppe und gab sich als Mitarbeiter einer Firma aus, die Heizkörper ablesen müsse. Die Seniorin ließ den Mann in die Wohnung und ließ dabei die Tür offen stehen.

Nachdem der vermeintliche Ableser die Heizkörper kontrolliert und in der Küche den Wasserhahn „überprüft“ hatte, verließ er das Haus. Erst danach bemerkte die Rentnerin, dass ein offenbar unbemerkter Mittäter zugeschlagen hatte: Dokumente, Schmuck und mehr als tausend Euro Bargeld wurden gestohlen.

Grimma: Seniorenwohnung während angeblicher Kontrolle ausgeräumt
Bereits am Vormittag kam es zu einem weiteren Vorfall in der Stecknadelallee in Grimma. Gegen 10 Uhr stand ein unbekannter Mann an der Tür einer 87-Jährigen und gab vor, Zählerstände ablesen zu wollen. Ohne zu zögern betrat er die Wohnung – die Mieterin folgte ihm. Währenddessen schlich sich ein zweiter Täter in das Wohnzimmer der Seniorin und entwendete mehrere Hundert Euro Bargeld. Die Bewohnerin bemerkte den Diebstahl, konnte jedoch die Flucht der beiden Männer nicht verhindern.

Polizei ermittelt – und mahnt zur Vorsicht
In beiden Fällen haben die zuständigen Reviere Ermittlungen wegen Diebstahls aufgenommen. Die Polizei warnt angesichts der zeitgleichen Vorfälle vor einer aktuell verstärkt auftretenden Betrugsmasche.

Gerade zum Jahresende, wenn Energieversorger vermehrt Ablese- und Austauschtermine durchführen, sollten Bewohner besonders aufmerksam sein. Echte Mitarbeitende von Gas-, Strom- und Heizungsfirmen kündigen ihren Besuch stets vorher an – per Aushang, Brief oder E-Mail. Für versäumte offizielle Termine entstehen keine Kosten.

Daher rät die Polizei dringend:
Nur angekündigte Mitarbeitende in die Wohnung lassen.
Sich nicht unter Druck setzen lassen – spontane Ablesetermine sind ungewöhnlich.
Dienstausweise zeigen lassen und genau prüfen.
Fremde Personen niemals unbeaufsichtigt in der Wohnung arbeiten lassen.
Wer verdächtige Beobachtungen macht oder selbst betroffen ist, sollte umgehend die Polizei verständigen.