Was steckt hinter der Baumrodung entlang der Grimmaer Umgehungsstraße?

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Umgehungsstraße Archivbild/Sören Müller

Grimma. In den vergangenen Tagen wurden an der Umgehungsstraße in Grimma Bäume gefällt. Das steckt dahinter:

Die Niederlassung Leipzig des Landesamtes für Straßenbau und Verkehr (LASuV) hat ein umfangreiches Aufforstungsprogramm entlang wichtiger Bundesstraßen begonnen. Insgesamt 1.000 neue Bäume sollen in den kommenden Monaten die Alleenlandschaften in den Landkreisen Nordsachsen und Leipzig stärken und zukunftsfest machen. Seit einigen Wochen laufen die ersten Pflanzarbeiten, die im Rahmen einer öffentlichen Ausschreibung an zwei erfahrene Landschaftsbaubetriebe vergeben wurden. Der Abschluss ist für Februar 2026 vorgesehen.

Das Vorhaben setzt nach Angaben des LASuV ein „deutliches Zeichen für den Erhalt und die Aufwertung der sächsischen Alleen“. Ziel ist es, bestehende Baumreihen zu ergänzen, geschädigte Bestände zu ersetzen und die ökologisch wertvollen Straßenzüge langfristig zu sichern.

Halbseitige Sperrungen während der Arbeiten
Während der Pflanzaktionen kommt es abschnittsweise zu halbseitigen Sperrungen. Der Verkehr wird jeweils wechselseitig an den Baustellen vorbeigeführt. Die Behörde bittet Verkehrsteilnehmer daher um erhöhte Aufmerksamkeit und Verständnis für die Einschränkungen.

539 neue Bäume für Nordsachsen
Im Landkreis Nordsachsen entstehen neue Alleen an zwölf Straßenabschnitten – insgesamt 539 Bäume werden gesetzt:

B 184: Fünf Abschnitte von nördlich Leipzig bis Delitzsch
B 183a: Zwei Abschnitte zwischen Delitzsch und Wellaune
B 2: Ein Abschnitt vom Kreisverkehr B 2/B 107 nordwestlich Bad Düben bis zur Einmündung Spatenweg
B 87: Ein Abschnitt im Bereich Eilenburg
B 87: Drei weitere Abschnitte östlich von Torgau an der Kreuzung mit der B 183

474 neue Bäume für den Landkreis Leipzig
Auch im Landkreis Leipzig werden neun Alleenabschnitte mit insgesamt 474 Bäumen neu bepflanzt:

  • B 7: Vier Abschnitte
  • B 186: Ein Abschnitt südlich von Markranstädt
  • B 176: Zwei Abschnitte bei Neukieritzsch
  • B 107A: Ein Abschnitt auf der Ortsumgehung Grimma
  • B 6: Ein Abschnitt bei Gerichshain

Pflege über drei Jahre – und zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen
Nach der Pflanzung übernehmen die Firmen für drei Jahre die sogenannte Fertigstellungs- und Entwicklungspflege. Sie soll sicherstellen, dass die Jungbäume anwachsen und sich stabil entwickeln.

Auf der B 107A bei Grimma gehen den Neupflanzungen zunächst umfangreiche Rodungsarbeiten voraus: Der bestehende Baumbestand weise laut Landesamt großflächige Stammrisse auf und gilt nicht mehr als standsicher. Erst nach der Entfernung der geschädigten Bäume können dort neue gesetzt werden. 2026 folgen zusätzliche Schutzeinrichtungen, die die Verkehrssicherheit auf besonders sensiblen Abschnitten erhöhen sollen.

1,1 Millionen Euro Bundesmittel
Die Gesamtkosten des Aufforstungsprojekts belaufen sich auf rund 1,1 Millionen Euro. Sie werden vollständig aus dem Haushalt der Bundesrepublik Deutschland finanziert.