Medienbericht zum Hubschrauberabsturz: Pilotenfehler bestätigt?

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Foto: Sören Müller

Grimma. Der SPIEGEL berichtet über die mögliche Ursache des Hubschrauberabsturzes im Sommer bei Grimma, doch die Bundeswehr hüllt sich weiter in Schweigen:

Der tödliche Absturz eines Bundeswehr-Trainingshubschraubers Ende Juli nahe der sächsischen Stadt Grimma war offenbar die Folge eines tragischen Fehlers. Das berichtet zumindest „Der Spiegel“ unter Berufung auf interne Untersuchungsergebnisse der Abteilung General Flugsicherheit der Bundeswehr.

Demnach schlossen die Experten nach einer gründlichen technischen Analyse einen Defekt an dem Hubschrauber vom Typ EC 135 aus. Stattdessen deuten alle Spuren darauf hin, dass der Helikopter im Tiefflug über die Mulde mit den Kufen an ein Stahlseil einer Pegelstation geriet. Das Seil war etwa vier bis sechs Meter über dem Wasser gespannt und wird seit Jahrzehnten an dieser Stelle betrieben. Nach der Kollision verlor der Hubschrauber die Kontrolle, stürzte in den Fluss und der Heckrotor wurde abgetrennt. Die drei Besatzungsmitglieder – eine Soldatin und zwei Soldaten – kamen dabei ums Leben. Nach Angaben der Ermittler waren sie vermutlich sofort tot.

Der Helikopter mit dem Rufzeichen „Stallion 82“ war am Morgen des 29. Juli vom Fliegerhorst Holzdorf in Brandenburg zu einem Trainingsflug gestartet. Gegen 10 Uhr brach der Funkkontakt ab. Später wurde das Wrack in der Mulde entdeckt. Warum die Besatzung von der Existenz des Stahlseils nichts wusste, bleibt bislang unklar. Das Hindernis war ortsfest und seit Langem bekannt – ein Umstand, der bei der Flugvorbereitung normalerweise berücksichtigt wird. Erschwert wurden die Ermittlungen demnach durch den Umstand, dass die für Ausbildungszwecke genutzten Hubschrauber nicht mit Flugschreibern ausgestattet sind. Dadurch ließ sich der genaue Flugverlauf nur teilweise rekonstruieren. Auf Anfrage teilte die Bundeswehr zu dem Medienbericht allerdings mit, dass die Untersuchungen der Abteilung General Flugsicherheit noch nicht abgeschlossen seien. „Da die Ermittlungen noch andauern, können wir uns leider nicht zum Hubschrauberabsturz in Grimma äußern. Medienberichte kommentieren wir grundsätzlich nicht“, erklärte ein Sprecher auf Anfrage.