Landkreis Leipzig. Nachdem in den letzten Wochen durch den einsetzenden Vogelzug bundesweit gehäuft Fälle von Geflügelpest bei Wildvögeln und in geflügelhaltenden Betrieben aufgetreten sind, ist nun auch der erste Fall im Landkreis Leipzig nachgewiesen worden.
Am Ostufer des Markkleeberger Sees wurde vor einigen Tagen eine tote Graugans aufgefunden. Die Analysen der Landesuntersuchungsanstalt Sachsen sowie des Friedrich-Löffler-Instituts (FLI) bestätigen eine Infektion mit dem Geflügelpestvirus H5N1.
Risiko minimieren
Das Virus kann bei Wildvögeln und auch gehaltenem Geflügel zu massenhaftem Verenden führen. Daher sind alle Geflügelhalter in der Gemeinde Markkleeberg, Güldengossa und Großdeuben aufgerufen, Sicherheitsmaßnahmen zu ergreifen, um das Risiko für ihre Tiere zu minimieren. Die Empfehlung zur wildvogelsicheren Aufstallung und zu erhöhten Biosicherheitsmaßnahmen richtet sich aber auch an alle weiteren Geflügelhalter im Landkreis Leipzig. Das FLI bewertet das Eintragsrisiko von Geflügelpestviren derzeit als hoch.
Richtig reagieren
Das Veterinäramt des Landkreises Leipzig erklärt, wie Geflügelhalter richtig auf die Situation reagieren, auch im Hinblick auf den anhaltenden Vogelzug der Kraniche, der Gänse und vieler anderen Vogelarten:
- Bitte stallen Sie ihr Geflügel auf oder nutzen Sie abgedeckte, wildvogelsichere Volieren damit ein Kontakt zu Wildvögeln und ihren Ausscheidungen so sicher wie möglich verhindert wird.
- Achten Sie darauf, dass Futter, Tränken und Einstreu für Wildvögel unzugänglich sind. Waschen Sie nach Möglichkeit Ihre Hände vor Betreten des Stalls.
- Für den Aufenthalt im Stall sollte Sie auch stalleigene Kleidung verwenden, insbesondere stallbezogenes Schuhwerk.
Eine allgemeine Pflicht zur Aufstallung gilt bislang nicht. Diese kann unter Berücksichtigung des weiteren Infektionsgeschehens durch das Veterinäramt angeordnet werden. Die Situation muss aufgrund des derzeit dynamischen Geschehens laufend neu bewertet werden. Ob die Sicherheitsmaßnahmen ausreichend sind, kann anonym und kostenlos über die „AI Risikoampel“ der Uni Vechta eingeschätzt werden. Startseite – Risikoampel Universität Vechta bzw. https://risikoampel.uni-vechta.de/
Wenn in Ihrem Bestand gehäuft Tierverluste auftreten, ist eine tierärztliche Untersuchung vorgeschrieben. In diesem Fall muss sofort das Veterinäramt informiert werden. Dies ist im Landkreis Leipzig über die Telefonnummer 03433 241 2501 möglich. Weitere aktuelle Informationen zur Geflügelpest finden sie auf der Homepage des Friedrich-Loeffler-Instituts unter: https://www.openagrar.de/servlets/MCRFileNodeServlet/openagrar_derivate_00068710/FLI-Information-FAQ-Gefluegelpest-2025-10-24.pdf
Sowie die aktuelle Risikoeinschätzung unter: https://www.openagrar.de/servlets/MCRFileNodeServlet/openagrar_derivate_00068687/FLI-Risikoeinschaetzung_HPAI_H5_2025-10-20.pdf
Verendete Tiere
Wer verendete oder kranke Wasser-, Schreit- oder Greifvögel findet, kann das Veterinäramt des Landkreises informieren, über lueva@lk-l.de oder die Telefonnummer 03433 241 2501 nutzen. Die Tiere sollen weder angefasst noch weggebracht werden, um zu vermeiden, dass das Virus weiter verschleppt wird. Am Wochenende ist der diensthabende Tierarzt des Landratsamtes über die Regionalleitstelle Leipzig zu erreichen.












