Sachsen. Die Ratingagentur Standard & Poor’s (S&P) hat dem Freistaat Sachsen mit der Ratingeinstufung »AAA« die bestmögliche Bonität attestiert.
Das ist laut sächsischem Finanzministerium das Ergebnis des jüngsten Ende August 2025 abgeschlossenen Ratingverfahrens. Mit dem Top-Rating würdigt die Agentur unter anderem den Beschluss des Doppelhaushaltes 2025/2026. Trotz Minderheitenregierung beweise die Verabschiedung des Haushaltes die politische Fähigkeit und Stärke von Staatsregierung und Landtag, die finanziellen Herausforderungen zu meistern, heißt es in dem Bericht. Die sehr gute Bonität ist allerdings mit der Mahnung und Erwartung verbunden, die bestehenden strukturellen Haushaltsdefizite entschlossen anzugehen. Gelingt das nicht, wurde von der Ratingagentur eine mögliche Herabstufung der Bonitätsnote angekündigt.
Bonitätsnoten von Ratingagenturen haben u.a. Auswirkungen auf die Zinskonditionen zu denen sich ein Staat am Kapitalmarkt finanzieren kann. Die Bewertung AAA ist die höchste Bonitätsnote, die seitens S&P vergeben wird. Ein Bundesland mit dieser Bewertung wird als besonders kreditwürdig und finanziell stabil eingestuft, was ein sehr geringes Ausfallrisiko bei Krediten bedeutet. Ein Rating erfolgt auf einer Analyse von einer Fülle von Daten. Dabei nutzen und bewerten Ratingagenturen unter anderem Informationen zur wirtschaftlichen Lage und deren Entwicklung, zur strukturellen Lage und Entwicklung des Staatshaushalts, zum Finanzmanagement sowie zur Verschuldung eines Landes.
Der Freistaat Sachsen wird entsprechend der Festlegungen im aktuellen Doppelhaushalt 2025/2026 in diesem Jahr voraussichtlich rund 100 Millionen Euro Zinsen für aufgenommene Kredite zahlen. Im nächsten Jahr werden gemäß Haushaltsplan etwa 170 Millionen Euro an Zinszahlungen erwartet. Die Verschuldung des Freistaates am Kreditmarkt beträgt zum Ende September rund sieben Milliarden Euro.