Borna ohne Haushalt: Haushaltssperre bleibt bestehen – Stadt droht Kahlschlag bei Kultur und Vereinen

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Symbolbild/pixabay

Borna. Die Stadt Borna steht vor einem schwierigen Herbst: Der Stadtrat hat am 28. August 2025 den von der Verwaltung vorgelegten Doppelhaushalt 2025/26 abgelehnt. Damit bleibt die bereits geltende Haushaltssperre bestehen – mit gravierenden Folgen für das öffentliche Leben in der Großen Kreisstadt.

Solange kein beschlossener Haushalt vorliegt, dürfen ausschließlich gesetzlich zwingende und sicherheitsrelevante Ausgaben getätigt werden. Für Borna bedeutet das: dringend benötigte Erzieherinnen und Erzieher können nicht eingestellt werden, Sport- und Kulturförderung ist gestoppt, Vereine erhalten keine Unterstützung. Auch ein Weihnachtsmarkt im Jahr 2025 könne nicht stattfinden, das Kulturprogramm werde stark eingeschränkt. Lediglich sicherheitsrelevante Investitionen, etwa in Brandschutz oder Verkehrssicherheit, dürfen weiterhin umgesetzt werden.

Der von der Verwaltung vorgelegte Entwurf war das Ergebnis eines monatelangen Beratungsprozesses: Fünf Lesungen im Finanzausschuss, eine Klausurtagung zum Personal und eine Beratung im Hauptausschuss gingen der Entscheidung voraus. Zudem wurden Einwendungen von Bürgerinnen und Bürgern im Stadtrat diskutiert und teilweise in den Entwurf aufgenommen.

Trotz knapper Kassen war es der Verwaltung gelungen, einen genehmigungsfähigen Haushalt ohne Kassenkredite vorzulegen – möglich wurde dies nur durch umfangreiche Konsolidierungsmaßnahmen, die gemeinsam mit dem Stadtrat erarbeitet worden waren.

Oberbürgermeister Oliver Urban kündigte an, Widerspruch gegen den Beschluss einzulegen: „Wir müssen die Handlungsfähigkeit der Stadt schnellstmöglich wiederherstellen.“ Verwaltung und Stadtrat trügen gemeinsam Verantwortung für die Entwicklung Bornas, betonte Urban. Der abgelehnte Haushalt zeige, wie dringend eine abgestimmte Lösung in den kommenden Wochen sei.