Frohburg/Eschefeld. Am 14. Juli 2025 wurden auf dem ausgetrockneten Grund des Töpferteichs im Frohburger Ortsteil Eschefeld durch einen Bürger Kampfmittel aus dem Zweiten Weltkrieg entdeckt und der Polizei gemeldet.
Aufgrund der Lage beauftragte der Kampfmittelbeseitigungsdienst Sachsen (KMBD) ein spezialisiertes Räumunternehmen mit einer vollständigen Untersuchung des Teichgrunds. Ziel war es, sämtliche vorhandenen Kampfmittel zu bergen.
In der mehrwöchigen Aktion wurden insgesamt rund 2.000 Munitionsstücke, größtenteils Gewehrgranaten aus Zeiten der Wehrmacht, geborgen. Nach Angaben des KMBD handelt es sich überwiegend um Munition ohne Zünder. Da nicht ausgeschlossen werden konnte, dass auch mit abgetragenem Teichschlamm Munition auf zwei Ablageflächen gelangt war, wurden auch diese umfassend untersucht und beräumt.
Produziert wurde die Munition seinerzeit von der Leipziger Hugo Schneider AG (HASAG). Das Rüstungsunternehmen unterhielt auch im Landkreis Leipzig Außenlager, in denen Zwangsarbeiter und KZ-Häftlinge eingesetzt wurden – unter anderem in Flößberg, Colditz und Markkleeberg. Nach Kriegsende wurde Munition häufig in Gewässern versenkt, um sie kostengünstig und für die Bevölkerung sicher zu entsorgen.
Dank der engen Zusammenarbeit zwischen KMBD, dem beauftragten Räumteam und der Stadt Frohburg konnte die Bergung vom Grund des Töpferteichs sowie der Schlammablageflächen zügig abgeschlossen werden. Im Anschluss wurde das Umfeld mit spezieller Suchtechnik begangen, um mögliche Gefahren für die Bevölkerung auszuschließen.