Tunnel Husarenstraße: Vier Wochen Schienenersatzverkehr

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Foto: Stadt Grimma

Grimma. Für die Einbindung des neuen Tunnels in der Husarenstraße muss der Zugverkehr zeitweise pausieren. Bauarbeiten werden auch in der Nacht durchgeführt.

Die Bauarbeiten an der neuen Eisenbahnüberführung in der Husarenstraße schreiten weiter voran. Um die neu entstehende Eisenbahnbrücke in die aktuelle Strecke integrieren zu können, ist es notwendig, den Zugverkehr zu sperren. Um das Zeitfenster dieser Sperrung so kurz wie möglich zu halten, muss die Deutsche Bahn leider auch nachts bauen.

Bauarbeiten in der Nacht:
Durch die Bauarbeiten am Tunnel kommt es leider zu nächtlichen Lärmbelästigungen. Die unmittelbar betroffenen Anwohner kontaktiert die Bahn zusätzlich separat. In diesen Zeiträumen wird nachts gearbeitet:

  • 18. August bis 29. August
  • 1. September bis 5. September
  • 18. September bis 20. September
  • 27. Oktober bis 28. Oktober.

Zugverkehr RB 110 – Totalsperrung vom 18. August bis 17. September 2025:
Totalsperrung zwischen „Großsteinberg“ und „Grimma Oberer Bahnhof“. Die RB 110 fährt aus Richtung Leipzig bis „Großsteinberg“ und zurück und ab „Grimma Oberer Bahnhof“ Richtung Döbeln. Zwischen „Großsteinberg“ und „Grimma Oberer Bahnhof“ erfolgt Schienenersatzverkehr (SEV) mit Bussen durch die Mitteldeutsche Regiobahn. „Bitte informieren Sie sich vor Reiseantritt in den Auskunftsmedien der Deutschen Bahn und der Mitteldeutschen Regiobahn“, rät das Verkehrsunternehmen.

Folgende Arbeiten werden ausgeführt:

  • Rückbau Gleis
  • Baugrubenaushub
  • Einschub des neuen Brückenbauwerks
  • Ertüchtigung der vorhandenen Gewölbebrücke mit Erneuerung der Abdichtung
  • Hinterfüllung des neuen Brückenbauwerks und vorhandenen Gewölbes
  • Wiederherstellung der Gleise
  • Kabeltiefbau
  • Stopfarbeiten

Zum Einsatz kommen u. a. Radlader, Bagger, LKW, Stopfmaschinen. „Wir setzen alles daran, die von den Bauarbeiten ausgehenden Störungen so gering wie möglich zu halten. Trotzdem lassen sich Beeinträchtigungen und Veränderungen im Bauablauf nicht gänzlich ausschließen. Dafür bitten wir um Entschuldigung“, so die Bahn in ihrer Anwohnerinformation.

Die Hintergründe 
Im Februar 2025 begann die Deutsche Bahn mit einem umfassenden Bauprojekt an der Eisenbahnüberführung Husarenstraße in Grimma. Ziel ist es, das Verkehrsproblem an der denkmalgeschützten Gewölbebrücke aus dem Jahr 1866 zu lösen und den Verkehr für alle Verkehrsteilnehmer zukunftsfähig zu gestalten. Die Arbeiten werden voraussichtlich bis ins Frühjahr 2026 andauern und bringen Einschränkungen in der Bauzeit mit sich.

Die Parkplätze an den Altglas-Containern in der Bonhoefferstraße wurden als Baueinrichtungsfläche hergerichtet und stehen für den Bauzeitraum nicht mehr zur Verfügung. Der Zugang zur Schwimmhalle ist für Fußgänger, Radfahrer und Fahrzeuge gewährleistet; die Parkplätze am Schwimmbad stehen zur Verfügung. Die Eisenbahnüberführung Husarenstraße wurde seit 17. Februar 2025 aus beiden Richtungen für den Straßenverkehr gesperrt. „Wir bitten Sie, die örtlichen Umfahrungen zu nutzen“.

Ein Nadelöhr wird modernisiert
Die über 150 Jahre alte Gewölbebrücke hat sich zu einem Engpass entwickelt. Der Begegnungsverkehr zweier Fahrzeuge ist nicht möglich. Die Nutzung für Fußgänger und Radfahrer gestaltet sich gefährlich. Um diesen Zustand zu verbessern, erfolgt durch die Deutsche Bahn ein Neubau einer Brücke, durch die in Zukunft der Straßenverkehr geführt wird. Diese soll nach Abschluss zusätzlicher Straßenbauarbeiten eine sichere und regelkonforme Durchfahrt ermöglichen. Das historische Bauwerk aus dem Jahr 1866 bleibt auf Forderung der Denkmalschutzbehörde erhalten und wird nach Denkmalschutzanforderungen saniert und mit einer Fahrbahnplatte ertüchtigt. Zukünftig dient es ausschließlich Fußgängern und Radfahrern als Unterführung.

Die Sanierung in Zahlen und Fakten
Die neue Straßenunterführung wird auch auf Verlangen der städtischen Verwaltung nach modernen Standards gebaut: Sie erhält zwei Fahrspuren mit einer Breite von jeweils 3,25 Metern und zusätzlich je einen halben Meter breiten Notgehweg. Die Gesamtbreite der neuen Straße beträgt 7,5 Meter. Das Bauwerk wird zunächst seitlich neben dem Bahndamm errichtet und während einer Sperrpause in seine endgültige Position eingeschoben. Parallel dazu wird die denkmalgeschützte Gewölbebrücke komplett freigelegt, saniert und neu abgedichtet. „Die Sanierung umfasst auch die Installation einer neuen Fahrbahnplatte, die seitlich vorgefertigt und später mit Kränen eingehoben wird“, erläutert Jörg Bönisch von der Deutschen Bahn.

Einschränkungen für Anwohner und Zugverkehr
Die Bauarbeiten werden nicht ohne Beeinträchtigungen ablaufen. Die Deutsche Bahn betont jedoch, dass alles unternommen werde, um die Störungen so gering wie möglich zu halten. Dennoch könnten Veränderungen im Bauablauf und temporäre Einschränkungen unvermeidlich sein. Anwohner werden rechtzeitig per Postwurfsendung über bevorstehende Beeinträchtigungen informiert. Der Zugverkehr wird während der entscheidenden Sperrpause für einen Monat eingestellt. „Die Dauer der Sperrung ergibt sich aus der parallellaufenden Instandsetzung des Gewölbes und den Einbauarbeiten für die neue Unterführung“, heißt es vonseiten der Deutschen Bahn. Das Eisenbahn-Bundesamt hat die erforderlichen Genehmigungen für das Projekt erteilt. Wenn die Brückenbaumaßnahme voraussichtlich im Winter 2025/2026 abgeschlossen ist, erfolgt durch die Stadt Grimma die nachgelagerte Straßenbaumaßnahme durch die neue Eisenbahnüberführung. Fußgänger und Radfahrer erhalten im sanierten Gewölbetunnel eine sichere und denkmalgerechte Passage.