Leipzig. Die Stadtverwaltung hat ein umfassendes Konzept zum Ausbau öffentlicher Sanitäranlagen auf den Weg gebracht.
Das Ergebnis ist am Donnerstag von Ordnungsbürgermeister Heiko Rosenthal vorgestellt worden und soll zeitnah dem Stadtrat zum Beschluss vorgelegt werden „Um angemessen und selbstbestimmt am gesellschaftlichen Leben teilhaben zu können, benötigt es einen Zugang zu öffentlichen Sanitäranlagen“, erläutert Heiko Rosenthal. „Besonders ältere Menschen, Menschen mit Behinderung oder gesundheitlichen Einschränkungen sind direkt auf diese Infrastruktur angewiesen. Ein Nichtvorhandensein führt zu sozialer Ungerechtigkeit und Umweltverschmutzung. Ein Bedarf besteht aber auch durch die vielen Besucherinnen und Besucher Leipzigs.“
Wie aus der Sitzung der Verwaltungsspitze hervorgeht, sollen zehn neue öffentliche Sanitäranlagen für insgesamt 588.000 Euro erworben werden, die spätestens im Jahr 2026 an sechs ausgewählten Standorten in Betrieb genommen und den Leipzigerinnen und Leipzigern sowie ihren Gästen kostenfrei bereitgestellt werden. Marco Schlütter, Koordinator für öffentliche Sanitäranlagen der Stadt Leipzig: „Es handelt sich dabei um barrierefreie und semistationäre Trockentrenntoiletten. Darüber hinaus wollen wir bis zu 20 Kooperationsverträge für öffentliche Toiletten mit externen Anbietern abschließen.“
Eine vorangegangene erste umfangreiche Analyse des Leipziger Stadtgebiets hatte insgesamt 40 Standorte zur Vorauswahl ermittelt. Mit dem Umfeld Hauptbahnhof, dem Marktplatz Leipzig, dem Lene-Voigt-Park, dem Stadtteilpark Rabet, dem Clara-Zetkin-Park und dem Rosental sollen zunächst sechs prioritäre Standorte mit einer öffentlich zugänglichen Sanitäranlage versorgt werden. Das Ziel ist somit eine erste Erweiterung des aktuellen Bestands an vor allem stark besuchten Orten.
Die Bewirtschaftung soll durch den Eigenbetrieb Stadtreinigung Leipzig erfolgen. Dazu wird dem Stadtrat eine angepasste Betriebssatzung zur Beschlussfassung vorgelegt, in der das neue Aufgabengebiet „Öffentliche Sanitäranlagen“ aufgeführt ist. Zudem ist geplant, sich bis Ende 2026 mit dem Zweckverband Abfallwirtschaft Westsachsen in Verbindung zu setzen, um eine ordnungsgemäße Entsorgungs- und Behandlungslogistik für gesammelte Inhalte abzustimmen und zu gewährleisten.
Die aktuelle Gesamtanzahl von 20 Sanitäranlagen, welche mittels Konzessionsvertrag langfristig bis 2035 betrieben werden, deckt weder den Bedarf im bebauten Stadtgebiet ab, noch ist sie ausreichend für die vor allem in den Sommermonaten hohe Nachfrage in städtischen Park- und Grünanlagen.