Sachsen. Das Koi-Herpesvirus (KHV) ist laut sächsischem Sozialministerium seit vielen Jahren ungebetener Gast in sächsischen Karpfenbeständen.
Das für den Menschen ungefährliche Virus führe bei Infektion zu erheblichen Ausfällen in der Karpfenproduktion, die die sächsische Fischproduktion existenziell gefährde, heißt es weiter. Der Landesfischereiverband beabsichtigt in Zusammenarbeit mit der Sächsischen Tierseuchenkasse sowie dem Sozial- und dem Landwirtschaftsministerium eine Statuserhebung zu den Betrieben in Sachsen.
„Alle in der Tierseuchenbekämpfung eingebundenen Personenkreise bitte ich daher um UnterstĂĽtzung“, erklärt Sozialministerin Petra Köpping. „Wir werden den Fragebogen auch auf unserer Homepage zur VerfĂĽgung stellen und werben auch um Weitergabe der Information durch die Veterinär- und Landwirtschaftsbehörden“. Eine Auswertung der Befragung sei bis zum Ende des Jahres geplant, um weitere Optionen der Bekämpfung entwickeln zu können.
In der Vergangenheit gab es laut Ministerium umfangreiche konzertierte Aktionen des für die Tierseuchenbekämpfung zuständigen Sozialministeriums, des Landwirtschaftsministeriums und der Sächsischen Tierseuchenkasse. Vielfältige Programme und Projekte zur Überwachung und Bekämpfung der Seuche, zur wissenschaftlichen Erforschung und zur Unterstützung der Teichbewirtschaftung wurden demzufolge gemeinsam entworfen und finanziert. Im Fischgesundheitsdienst der Tierseuchenkasse sind demnach zwei Tierärztinnen zur Beratung der Fischer und Teichwirte angestellt.
„Wir dĂĽrfen in dem Bestreben, die Seuche einzudämmen und zu tilgen nicht nachlassen“ bekräftigt Ministerin Köpping. „Daher unterstĂĽtze ich das Bestreben des Landesfischereiverbandes, alle Fischer und Teichwirte in die Bekämpfung einzubeziehen. Die geplante Fragebogeninitiative kann dazu beitragen, die Zusammenhänge bei den Infektionsketten besser zu verstehen und aufzudecken“.
Im Jahr 2023 waren laut Ministerium in Sachsen 10 Betriebe mit amtlicher Feststellung in 13 Teichen bei insgesamt 286 Hektar Teichfläche von KHV-Fällen betroffen. Im laufenden Jahr waren es bisher 11 Betriebe in 24 Teichen bei insgesamt 498 Hektar Teichfläche.