Ohne Torf zum Erfolg: Tipps für die richtige Pflege von Zimmerpflanzen in Herbst und Winter

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Mehr Grün für das Zuhause: Mit der Entscheidung für torffreie Erde können Pflanzenfans einen Beitrag zum Klimaschutz leisten. Foto: DJD/www.fnr.de

Wenn der Garten seinen Winterschlaf beginnt, leben Menschen mit grünem Daumen ihr Hobby wieder verstärkt in den eigenen vier Wänden aus. Da in Herbst und Winter weniger Licht vorhanden ist, verlangsamt sich allerdings auch bei Zimmerpflanzen die Fotosynthese – damit reduziert sich der Bedarf an Wasser und Nährstoffen. Gefragt ist jetzt ein maßvolles Gießen und Düngen. Nicht jedes Grün mag trockene Heizungsluft, bei empfindlichen Zimmerpflanzen empfiehlt sich ein Standortwechsel oder eine Luftbefeuchtung. Wichtig ist zudem ein ausreichend heller Standort: Werden die Blätter der Pflanze heller oder fallen sogar ab, kann dies ein Indikator für Lichtmangel sein.

Torffreies Gärtnern ist Klimaschutz
Zudem kommt es auf eine gute Bodenqualität an. Anders als im Gartenbeet ist man bei Zimmerpflanzen auf gekaufte Erden angewiesen. Schon bei der Auswahl können Freizeitgärtner einen Beitrag zum Natur- und Klimaschutz leisten, indem sie sich bewusst für torffreie Erde entscheiden. Der Grund: Moorböden enthalten mehr als doppelt so viel Kohlenstoff wie alle Wälder der Erde zusammen. Bei der Verwendung von Torf als Blumenerden wird Kohlenstoffdioxid (CO₂) freigesetzt – mit allen negativen Konsequenzen für das Klima. Torffreies Gärtnern gehört deshalb auch in privaten Gärten und Wohnungen immer mehr zum guten Ton. Der Wechsel ist unkompliziert – lediglich die Wasser- und Nährstoffversorgung der Pflanzen muss ein wenig angepasst werden. Hilfreich können ein Wasserstandsanzeiger im Pflanzentopf oder ein Speichergefäß sein. Tipp: Der neuen Erde vor dem Bepflanzen etwas Tongranulat beimischen, so dass Feuchtigkeit und Nährstoffe besser gespeichert werden.

Die passende Erde finden
Beim Kauf sollten Pflanzenfans auf die Kennzeichnung „ohne Torf“ oder „torffrei“ achten. „Torfreduzierte“ oder „torfarme“ Erden können immer noch bis zu 70 Prozent Torf enthalten. Auch „Bio“ heißt nicht immer torffrei. Darüber hinaus hilft ein Blick auf die Inhaltsstoffe, denn die klimafreundliche Erde enthält vorrangig Torf-Alternativen wie Grüngutkompost, Holzfasern, Rindenhumus oder Kokosprodukte. Für nahezu jede Pflanze und jede Besonderheit ist heute ein passendes torffreies Substrat erhältlich – von Blumen- und Pflanzerde über Anzuchtsubstrate für Kräuter und Gemüse bis zu Spezialerden für Kakteen. Unter www.torffrei.info etwa findet sich eine umfassende Marktübersicht, zudem gibt die Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e. V. (FNR) viele praktische Tipps und Hintergrundinformationen. Darüber hinaus lohnt sich eine Beratung im Gartenfachhandel, um neben der geeigneten Erde hilfreiche Pflegetipps erhalten.djd