Colditz. Zum zweiten Mal ist der Tiergartenbach in Colditz dem angrenzenden Waldbad zum Verhängnis geworden. Die extrem starken Regenfälle sorgten nicht nur für schnell ansteigende Pegel, der Sturm wehte teilweise auch Bäume wie Streichhölzer um.
Am Samstagnachmittag waren gleich mehrere Bäume am Ufer des Baches umgeknickt, in das Gewässer gefallen und hatten dort das Abfließen des Wassers behindert. Es bildete sich sofort ein kleiner Staudamm, dahinter stieg das Wasser zusehends, der Bach lief über. Dadurch drang Wasser in die Filterhalle des Waldbades Colditz ein und beschädigte die Technik. Bürgermeister Robert Zillmann sah sich am Sonntagvormittag im Bad um und war dankbar, dass Veolia als Betriebsführer der Stadt Colditz sofort zur Stelle war, um Schlimmeres zu verhindern. Er dankte außerdem dem Staatsbetrieb Sachsenforst für die „schnelle und unkomplizierte Unterstützung“ beim Entfernen der störenden Bäume aus dem Bach.
Auch Sachsens Staatsminister Wolfram Günther informierte sich im Waldbad Colditz über die Schäden. Thiébauld Mittelberger, Geschäftsführer bei Veolia, ebenfalls. Er dankte seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für den spontanen und professionellen Einsatz während
des Unwetters und am Tag danach. „Wir haben die überschwemmte Technik, die für die Wasseraufbereitung notwendig ist, am Sonntagfrüh auseinandergenommen, damit die einzelnen Bestandteile trocknen können“, erklärte Detlef Bull, Bereichsleiter Bäder bei Veolia. „Außerdem müssen die Pumpen und Kompressoren gründlich gesäubert und wieder zum Laufen gebracht werden“, ergänzte Sebastian Schulze, Gruppenleiter für die Bäder beim Betriebsführer Veolia. Die Männer gehen davon aus, dass diese schnelle Reaktion geholfen hat, größere Schäden zu vermeiden, und hoffen, dass anschließend wieder alles funktioniert. In den kommenden Tagen bleibt das Waldbad Colditz geschlossen. „Es gibt ringsherum einiges zu tun. Wir müssen aufräumen und die Anlage wieder auf Vordermann bringen“, schildert Sebastian Schulze.
Eventuell könnte das Waldbad der Stadt Colditz am Freitag wieder öffnen. Das hänge aber nicht zuletzt davon ab, ob die Pumpen und Kompressoren dann wieder in Betrieb gehen können, betonte Sebastian Schulze. Der Pegel des Tiergartenbachs war während des Unwetters am Samstag rasend schnell angestiegen. Und zwar um bis zu 40 Zentimeter höher als 2021. Damals war die Pumpentechnik im Waldbad bereits höher gebaut worden. Wie sich an diesem Wochenende zeigte, noch immer nicht hoch genug.