Grimma/Kössern. Dank einer außerordentlich großzügigen Spende wurde nach mehrjähriger Sanierungszeit das Jagdhaus Kössern am 30. April wieder an die Stadt Grimma übergeben.
Gerda Tschira, Witwe des verstobenen SAP-Mitbegründers Klaus Tschira, verliebte sich vor einigen Jahren in dieses besondere barocke Bauwerk und verhalf ihm zu neuem Glanz – ein besonderer Glücksumstand für die Stadt Grimma. Oberbürgermeister Matthias Berger betonte die Bedeutung der Sanierung für den Erhalt des kulturellen Erbes und die gelungene Zusammenarbeit zwischen öffentlichen Institutionen und privaten Spendern.
„Ich freue mich, dass wir das Jagdhaus Kössern als Haus öffnen können, an dem Kultur und Gemeinschaft zusammenkommen. Das Vestibül, also die Eingangshalle, ist das Besondere. Mit dem Durchbruch zum Garten und der Wiederherstellung der Blickachse wird der alte Glanz des Hauses wieder sichtbar.“ Die Sanierung des Jagdhauses Kössern umfasste zahlreiche weitere Maßnahmen, darunter die Restaurierung von Deckenmalereien und Stuckelementen sowie die Verlegung neuer Heizungs- und Elektroanlagen.
Am Samstag, 11. Mai, lädt der Verein Das Jagdhaus e.V. alle Interessierten ab 14.30 Uhr zur feierlichen Wiedereröffnung ein. Wer mag, der kann auch gern in barocker Kleidung erscheinen. Es wird ein Fest für alle, mit Musik, Führungen, interessanten Begegnungen und Angeboten auch für die kleineren Gäste.
Das Jagdhaus Kössern gilt als Kleinod der barocken Baukunst. Es wurde im Jahre 1709 unter der Bauherrschaft Wolf-Dietrich von Erdmannsdorff, Oberhofjägermeister und Ältestenminister des Kurfürsten August des Starken, errichtet und diente als Rahmen für die beliebten herrschaftlichen Jagdgesellschaften. Der Architekt war niemand Geringeres als Matthäus Daniel Pöppelmann, dessen berühmtestes Werk der Dresdner Zwinger ist. Die Pöppelmannbrücke in Grimma gilt als eines seiner bekanntesten Brückenbauwerke.
Die reich bemalte Fassade, der Festsaal mit Kaminen und Deckengemälden zeugen vom barocken Glanz. Der Festsaal des Jagdhauses bietet eine hervorragende Akustik und ein stilvolles Ambiente, in dem nun wieder regelmäßig Konzerte und literarisch-musikalische Programme veranstaltet werden.