Fünf mal eingenetzt

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Foto: pixabay

Grimma. Dritter Sieg in Folge, allesamt zu Null – Sachsenligist FC Grimma hat sich in der Spitzengruppe weiter eingenistet.

In der letzten Hinrunden-Begegnung besiegte die Mannschaft von Trainer Daniel Wohllebe den BSC Rapid Chemnitz klar mit 5:0 (2:0) und lieferte eine der besten Vorstellungen der ersten Halbserie ab. Bei der Abschiedszeremonie auf dem heimischen Kunstrasen im Friedrich-Ludwig-Jahn-Stadion (dieses wird am kommenden Montag zurückgebaut, es entsteht auf dieser Fläche ein Supermarkt) zeigte sich die Elf von seiner besten Seite, gewann mit Tor um Tor mehr Sicherheit und legte eine richtig gute zweite Hälfte hin. Auch in spielerischer Hinsicht wusste die Truppe durchaus zu überzeugen, sehr schön herausgespielte Treffer ließen das Resultat klar anwachsen, so dass es schlussendlich eine klare Angelegenheit wurde. Insgesamt eine äußerst gelungene Grimmaer Vorstellung zum Hinrunden-Abschluss, welche der Elf weiteres Selbstvertrauen einflößen sollte und Mut für die kommenden Aufgaben macht. Am kommenden Wochenende bestreitet die Mannschaft vor der Winterpause ihre letzte Begegnung. Gegner am Samstag um 13.30 Uhr im heimischen Stadion der Freundschaft ist dann die Elf von Kickers Markkleeberg – die Partie stellt gleichzeitig den Rückrunden-Auftakt dar. Dann wollen die Wohllebe-Schützlinge natürlich auf dem Punktekonto weiter anschreiben und sich vor allem für die 0:3-Hinrunden-Niederlage in Markkleeberg revanchieren.

Allerdings gestalteten sich die ersten 30 Minuten durchaus auf Augenhöhe. Die Gäste aus Chemnitz, die mit Ney, Walther, Vettermann und Möckel auf mehrere Leistungsträger verzichten mussten, präsentierten sich keineswegs wie ein Tabellen-Dreizehnter. Defensiv agierte der BSC Rapid äußerst kompakt, im Spiel nach vorn wurde immer wieder der baumlange Torjäger Mielke (bisher 15 Saisontore) als Zielspieler gesucht. So hatten es die Platzherren zunächst schwer sich Torchancen herauszuspielen. Demzufolge mussten Standards herhalten. Nach einem schnell ausgeführten Einwurf von Vincent Markus passte Dennis-Sven Radig die Kugel auf den rechtzeitig startenden Toni Ziffert, doch setzte dieser das Visier etwas zu hoch an (7.). Wenig später versuchte sich Christoph Jackisch mit einem Freistoß, doch konnte er Wolf im Chemnitzer Gehäuse nicht überwinden (12.). Der Gast spielte anfangs jedoch munter mit und hätte sogar in Führung gehen können. Nach einem Grube-Eckball köpfte Schwarz die Kugel genau auf den Schädel von Mielke, doch holte Markus das Streitobjekt im letzten Moment von der eigenen Torlinie (9.). Doch mit zunehmender Spielzeit wurden die Gastgeber sicherer. Man legte fortan an Tempo zu, ließ immer besser den Ball laufen und wurde prompt gefährlicher. Nach einem weiten Ball von Stefan Maruhn blieb Ziffert zunächst Zweikampfsieger gegen Röthling, doch passte er anschließend die Kugel etwas zu scharf ins Zentrum, so dass sich Jackisch beim Torabschluss etwas zu überrascht zeigte (18.).

Eine Minute später wurde Rico Engler herrlich von Markus in Szene gesetzt, doch allein auf das Gehäuse zulaufend, verstolperte er den Ball, so dass diese gute Möglichkeit verpuffte (19.). Das Geschehen verlagerte sich in der Folgezeit mehr und mehr in die Chemnitzer Hälfte, der Grimmaer Druck nahm allmählich zu. Nach einem Engler-Eckball nahm Ziffert dem besser postierten Markus den Ball vom Kopf (22.), nach sehenswerter Einzelleistung von Kapitän Robin Brand vergab Robert Schabram aus guter Position etwas zu überhastet (29.). Die Gäste waren fortan in der Defensive mehr und mehr gebunden. Einzig Röthling bedrohte nach einem Diagonalpass von Marold das FC-Gehäuse, doch brauchte Jan Evers im Grimmaer Tor hier nicht einzugreifen (30.). Stattdessen gingen die Einheimischen kurze Zeit später folgerichtig in Führung. Sowohl Routinier Jedinak als auch Hennig schafften es nicht, den Ball entscheidend aus der Gefahrenzone zu befördern – Jackisch nahm aus halbrechter Position Maß und traf zum 1:0 ins lange Eck (33.). Dieser Treffer brachte dem Team noch mehr Sicherheit, voller Entschlossenheit wollte man sofort nachlegen. Über die Stationen Schabram und Jackisch eingeleitet, scheiterte Radig beim Torabschluss an Wolf (35.), nach einem Engler-Eckball blieb Ziffert per Kopf ebenfalls am Rapid-Schlussmann hängen (36.). Allerdings musste man im Lager der Muldestädter plötzlich kurzerhand die Luft anhalten. Nach einer schnellen Einwurf-Ausführung von Hennig hatte Damisch nach einem Mielke-Querpass quasi das ganze Tor vor sich, doch löffelte er die Kugel über den Querbalken (39.). Auf der Gegenseite schlugen die Hausherren Sequenzen später abermals eiskalt zu. Sehr gut von Oliver Kurzbach in Szene gesetzt, schlängelte sich Jackisch zunächst gekonnt um Rapid-Abwehrspieler Schwarz und ließ Wolf anschließend mit einem Schlenzer ins lange Eck keine Chance – 2:0 (40.).
Zwar kamen die Gäste voller Entschlossenheit aus der Kabine, doch machte der FC kurz nach Wiederanpfiff schnell Nägel mit Köpfen.

Sehr gut über Ziffert und Jackisch eingeleitet, spielte Radig den Ball von der Torauslinie geschickt in den Rücken der Abwehr, wo Schabram angeprescht kam und mit einem Flachschuss zum 3:0 erfolgreich war (46.). Dieser Treffer zog den Chemnitzern endgültig den Zahn, die Gastgeber konnten in der Folgezeit seelenruhig kombinieren. Zunächst strich ein Direktschuss von Engler am Tor vorbei (59.), anschließend setzte Engler – nach vorherigem Marold-Fehlpass – gekonnt Jackisch in Szene, welcher zum 4:0 traf. Doch leider fand der Treffer aufgrund einer Abseitsstellung keine Anerkennung (61.). Die Dominanz der Muldestädter wurde fortan immer größer, die Gegenwehr der Gäste wurde immer weniger. Nach klasse Pass von Maruhn scheiterte Markus mit einem Aufsetzer an Wolf (64.), bei einem Versuch von Ziffert aus spitzem Winkel rettete Jedinak auf der Linie (65.). Doch bereits zwei Minuten später ließ der FC das Resultat weiter anwachsen.

Sehr gut von Engler und Markus eingeleitet, sah Schabram den besser postierten Brand, der die Kugel aus zentraler Position in den Winkel jagte – 4:0 (67.). Die Gäste ergaben sich nun ihrem Schicksal. Außer einem abgefälschten Schuss von Mesan, welcher Evers zum Eingreifen zwang (74.), brachten die Chemnitzer offensiv nichts mehr zustande. Ganz anders die Wohllebe-Schützlinge, die weiter zielstrebig nach vorn spielten. Der Lohn dafür war das 5:0. Gut von Stefan Tröger eingeleitet, passte Ziffert die Kugel flach in den Lauf des eingewechselten Maksymilian Drobniak, der Wolf mit einem platzierten Flachschuss keine Chance ließ (75.). Gegen Ende hätten die Platzherren sogar noch einen draufsetzen können. Über die Stationen Ziffert und Drobniak lief der eingewechselte Max Theinert allein auf das gegnerische Tor zu, doch legte er sich die Kugel in der Endkonsequenz etwas zu weit vor, so dass Rapid-Keeper Wolf die Situation im letzten Moment bereinigen konnte (83.).
Fazit: Ein sehr überzeugender Heimsieg der Grimmaer Mannschaft zum Abschied des Kunstrasenplatzes im Friedrich-Ludwig-Jahn-Stadion. Natürlich bauten die Gäste mit fortlaufender Spielzeit immer mehr ab, doch wie die Muldestädter die gesamten 90 Minuten bestritten, ringt der Elf großen Respekt ab. Nun möchte man natürlich mit dem Heimspiel gegen Markkleeberg das Jahr 2017 erfolgreich abschließen.

FC Grimma – BSC Rapid Chemnitz 5:0 (2:0)
Grimma: Evers – Kurzbach, Tröger, Maruhn, Ziffert – Brand, Radig (ab 72. Konzok) – Markus (ab 68. Drobniak), Engler, Schabram (ab 78. Theinert) – Jackisch – Trainer: Wohllebe
BSC Rapid: Wolf – Röthling, Schwarz, Jedinak, Hennig – Marold (ab 68. Richter), Seifert – Damisch, Mesan, Grube – Mielke – Trainer: Schreyer
Schiedsrichter: Nixdorf (Dresden) – Schiedsrichter-Assistenten: K. Windisch, Fiedler (beide Dresden) – Tore: 1:0, 2:0 Jackisch (33., 40.), 3:0 Schabram (46.), 4:0 Brand (67.), 5:0 Drobniak (75.) – Gelbe Karten: Radig (Foulspiel – 50.) – Damisch (Handspiel – 12.), Grube (Unsportlichkeit – 53.), Seifert (Foulspiel – 64.) – Reservebänke: Birkigt (Tor), Wedehase – König (Tor), Bachmann, Butter – Zuschauer: 47 im Friedrich-Ludwig-Jahn-Stadion (Kunstrasen) zu Grimma