Vorschau 8. Spieltag Sachsenliga: FC Grimma (7.) – VfL Pirna-Copitz 07 (11.)

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Foto: pixabay

Grimma. Nach dem letztwöchigen spielfreien Wochenende rollt nun wieder der Ball in der höchsten sächsischen Spielklasse.

Dank einem 4:1 (1:0)-Auswärtserfolg beim VfB Zwenkau konnte der FC Grimma seine davor erlittene 1:2 (0:1)-Heimniederlage gegen den Großenhainer FV vergessen machen und rangiert derzeit mit elf Zählern auf Tabellenposition sieben. Doch soll dies nur eine Zwischenstation sein.

Ohne zu großen Druck auf die Mannschaft aufbauen zu wollen, möchte die Elf von Trainer Daniel Wohllebe in den kommenden Begegnungen weiterhin Ergebnisse liefern um im Klassement weiter einen Schritt nach vorn zu machen. Zu viele Punkte hat die Elf bisher schon fahrlässig liegen gelassen – mit ein bisschen mehr Abgeklärtheit vor dem Tor hätten die Muldestädter beileibe schon mindestens vier Zähler mehr auf dem Konto haben können. Doch alles Jammern hilft nicht, hat die Mannschaft in den kommenden Wochen genügend Aufgaben vor der Brust um weiter auf dem Punktekonto anschreiben zu können. Allerdings hat man im Grimmaer Lager bereits am Samstag einen gewaltigen Brocken vor der Brust, wenn der VfL Pirna-Copitz um 14.00 Uhr im heimischen Stadion der Freundschaft gastiert.

Im vergangenen Jahr auf Tabellenposition fünf abschließend, vollzog sich beim VfL Pirna-Copitz vor Beginn der neuen Saison personell ein gewaltiger Umbruch. Führungsspieler wie Jan Benes, Falk van Kolck, Christoph Hartmann (alle Laufbahn beendet), Richard Lätsch (Borea Dresden) oder Maximilian Dietze (Dresden Striesen) verließen den VfL und hinterließen sowohl sportlich als auch charakterlich eine große Lücke. Hinzu kam noch das Laufbahnende eines Torjägers wie Marcel Kleber, der gesundheitlich kürzer treten musste. Trainer Nico Däbritz (Profi-Erfahrung als Spieler bei Dynamo Dresden, VfL Wolfsburg, VfB Leipzig), der zu Beginn der vergangenen Saison das Traineramt des zum SC Borea Dresden zurückgekehrten Elvir Jugo übernahm, war wohl oder übel gezwungen den Kader drastisch umzubauen und verstärkt auf junge, hungrige Akteure zu setzen. Von der „alten Garde“ sind nur noch Frank Paulus (38) und Ronny Kreher (37) im Kader, ansonsten besteht das VfL-Personal hauptsächlich aus jungen Hüpfern, wenn man mal noch den erfahrenen Erik Weskott (28) davon ausnimmt. Aus den eigenen A-Junioren, welche zuletzt in die Landesliga aufstiegen, rücken Jakob Funken (18), Kai Kemter (19), Victor Löwe (18) und Philipp Flacke (18) ins Kollektiv der I. Mannschaft.

Weiterhin sicherten sich die Lila-Weißen die Dienste von Florian Glöß (Dresden Striesen), Marco Fischer (Bischofswerda) und Philipp Reimann (Dresden Laubegast). Sicherlich ist es schwer, solch verdienstvolle Akteure eins zu eins zu ersetzen, doch Trainer Däbritz ist zuversichtlich, dass sich die junge Mannschaft recht schnell an die Gegebenheiten in der Sachsenliga gewöhnt. Der Auftakt gestaltete sich erwartungsgemäß mit Höhen und Tiefen – acht Punkte aus sieben Spielen sind die bisherige Ausbeute. Dabei muss jedoch erwähnt werden, dass der VfL bisher auswärts erfolgreicher auftritt als daheim. Alle beiden Siege wurden auf des Gegners Plätzen errungen – 2:0 in Niesky, 2:1 in Zwenkau. Im heimischen Schmuckstück Willy-Tröger-Stadion ist man nach vier Spielen jedoch nur ohne einen Dreier – auch wenn man die gehobene Gegnerschaft dabei berücksichtigen sollte. Gegen Spitzenmannschaften wie Hohenstein-Ernstthal (2:2) oder Rapid Chemnitz (3:3) holte man daheim wenigstens noch jeweils einen Zähler, gegen Markranstädt und Radebeul (jeweils 1:2) musste man sich knapp geschlagen geben.

Weiterhin ist zu sagen, dass der VfL in dieser Saison erst einmal eine klare Niederlage hinnehmen musste. Dies war bei der 1:4-Auswärtspleite in Großenhain. Im Pokal musste der VfL bereits in Runde eins die Segel streichen, als man im Vorfeld etwas Lospech hatte und beim Staffelkonkurrenten in Radebeul knapp mit 0:1 unterlag. Doch all diese Ergebnisse zeigen eindrucksvoll, dass Pirna-Copitz auch mit dieser jungen Truppe in dieser Saison durchaus für Furore sorgen kann. Trainer Däbritz legt großen Wert auf das Fußball spielen, ein gewisses Kombinationsspiel wird absolut bevorzugt. Dies kann die Mannschaft auch durchaus leisten, viele Akteure im Kader sind fußballerisch sehr gut ausgebildet.

Den Grimmaern indes ist zu wünschen, dass der letzte Auswärtssieg in Zwenkau weitere Potenzen im Team der Muldestädter freisetzt. Nach der Niederlage gegen Großenhain war es extrem wichtig, mit einem Sieg in Zwenkau dieses Ergebnis gerade zu rücken. Äußerst souverän und eindrucksvoll gelang dies der Wohllebe-Elf, auch wenn natürlich noch ein gewisses Steigerungspotenzial vorhanden ist. Für das letztwöchige freie Wochenende hat man ganz bewusst kein Testspiel angesetzt, da sich der eine oder andere Akteur doch mit leichten Blessuren herumgeplagt hat. Innerhalb der Trainingswoche wurde insgesamt wieder gut gearbeitet – gezielt und fokussiert wird man die Heimaufgabe VfL Pirna-Copitz am Samstag angehen. Im Lager des FC ist man natürlich über die Gäste ausreichend informiert und begegnet dem Gegner durchaus mit einer nötigen Portion Respekt. Allerdings dürfte die Mannschaft von Trainer Daniel Wohllebe durchaus selbstbewusst an diese Aufgabe herangehen, schließlich hat man in Zwenkau abermals bewiesen, dass man weiß wo das gegnerische Tor steht. Im Spiel nach vorn gilt es, ähnlich variantenreich und spielfreudig wie zuletzt zu agieren, in der Defensive ist eine gewisse Stabilität absolut von Nöten.

Sollte beides vorhanden sein, ist für die Muldestädter in diesem Heimspiel alles möglich. Dies wäre auch eine kleine Revanche für das letzte Aufeinandertreffen beider Teams – im diesjährigen Mai in Grimma. Mit einer wahren Rumpftruppe verspielten die Gastgeber dabei eine zwischenzeitliche Führung und mussten sich kurz vor Schluss durch einen Sonntagsschuss von Henschel knapp mit 1:2 geschlagen geben. Das Hinspiel in Pirna gewannen die Grimmaer damals jedoch mit 2:1.

FC Grimma (7.) – VfL Pirna-Copitz 07 (11.)

Datum: Samstag, 14.10.2017

Spielort: Stadion der Freundschaft, Grimma

Anstoß: 14.00 Uhr