Grimma. Die Ostdeutsche Sparkassenstiftung und die Sparkasse Muldental fördern die Restaurierung der ehemaliger Rektorenwohnung im Gymnasium St. Augustin.
Das Gymnasium St. Augustin zu Grimma ist eine der traditionsreichsten Bildungsstätten im Freistaat Sachsen. Gegründet 1550 von Moritz von Sachsen als eine der drei sächsischen Fürstenschulen (weiter sind St. Afra in Meißen und Schulpforta bei Halle), war sie fast vier Jahrhunderte voruniversitäre Lehranstalt für den Beamten- und Theologen-Nachwuchs in Kursachsen und Mitteldeutschland. Die Gründung der Fürstenschulen war zweifellos ein mutiger Schritt in der Entwicklung des gesamten Bildungswesens durch den damals erst 22jährigen Herzogs Moritz. 400 Jahre war das Gymnasium St. Augustin eine Säule der Reformation – viele Abiturienten wurden zu Lenkern und Denkern in Staat, Religion und Gesellschaft. Die Liste namhafter Personen ist umfangreich: Sie reicht vom Kirchenlied-Dichter Paul Gerhardt (1607-1676) bis Carmen Nebel, von Dresdens Oberbürgermeister Wilhelm Külz (1875-1948) über den ehemaligen Landrat Dr. Gerhard Gey bis hin zu Petra Köpping, Staatsministerin für Gleichstellung und Integration.
Die festliche Einweihung des vergrößerten Schulgebäudes, wie es bis heute besteht und seitdem zu den bekanntesten Grimmaer Stadtansichten gehört, vollzog der sächsische König Albert.
Seit 1990 gibt es, auch dank der Unterstützung durch den Augustiner-Verein immer wieder umfangreiche Renovierungsarbeiten, um dem 1891 eingeweihten Gebäude wieder die alte Pracht zu verleihen. Bisher konnten u. a. rekonstruiert bzw. renoviert werden: Speisesaal, Korridore, Kreuzgang, Turnhalle und der kleine Festsaal mit seinen Wandmalereien, die nach dem Hochwasser 2013 entdeckt wurden.
Mit der originalgetreuen Restaurierung eines Zimmers der ehemaligen Rektorenwohnung wird dem Augustinerverein und der Schulleitung dann die Möglichkeit gegeben, Gästen in einem angemessenen Rahmen die Geschichte der Schule aufzuzeigen bzw. zu präsentieren.
Möglich wird die Restaurierung erst durch die Förderung der Ostdeutschen Sparkassenstiftung und der Sparkasse Muldental.
Am 20. Juni konnte die schriftliche Zusage durch Landrat Henry Graichen an den Vertreter des Augustiner-Vereins Klaus-Dieter Tschiche übergeben werden. Der Vorstand der Sparkasse Muldental und der Landrat Henry Graichen teilten die Freude des Vereins, denn die Förderung stellt einen wichtigen Beitrag zum Erhalt der Geschichte diese traditionsreichen Schule dar. „Bewahren, Stärken, Begeistern.“ So könnte der Auftrag gelautet haben, mit dem die Ostdeutsche Sparkassenstiftung 1996 die kulturelle Bühne betrat: als Kulturstiftung und Gemeinschaftswerk aller Mitgliedssparkassen des Ostdeutschen Sparkassenverbandes (OSV) in Sachsen, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen-Anhalt.
Allein oder gemeinsam mit öffentlichen, vor allem ehrenamtlichen Kulturinitiativen setzt sie sich dafür ein, Maßstäbliches und Meisterhaftes in Stadt und Region, in Ost- und Mitteldeutschland sichtbar zu machen. Von Kunst und Musik über Literatur und Theater bis hin zur Kulturgeschichte und Denkmalpflege reicht dabei ihr Spektrum – Talenteförderung und kulturelle Bildung eingeschlossen.
Über 1.900 Projekte wurden zusammen mit den heute 45 OSV-Sparkassen gefördert, begleitet und selbst realisiert. Dafür standen rund 80 Millionen Euro aus den Vermögenserträgen, dem überörtlichen Zweckertrag des PS-Lotterie-Sparens sowie den projektbezogenen Zusatzspenden der Sparkassen und ihrer Verbundunternehmen zur Verfügung. Davon wurde allein im Freistaat Sachsen für 722 Projekte eine Gesamtsumme von mehr als 32 Millionen Euro bereitgestellt. Die Sparkassenorganisation unterstreicht damit ihre Rolle als größter nicht-staatlicher Kulturförderer in Deutschland.
Quelle: PM Sparkasse Muldental