Ein Weihnachtswunder aus Zedtlitz: Kleiner Junge – große Tat

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Louis bei der Übergabe an Sven Graser Foto: privat

Grimma/Borna/Leipzig. Wenn in Zedtlitz bei Borna die Weihnachtslichter leuchten und der Duft nach Plätzchen die Straßen erfüllt, denkt man an Geborgenheit, Wärme und die Magie der Feiertage. Doch nicht für alle Kinder ist diese Zeit unbeschwert. Genau daran erinnerte der sechsjährige Louis Oberreich – ein Junge, der zwar gerade erst die 1. Klasse besucht, aber schon jetzt ein erstaunlich großes Herz hat.

Die Idee kam ganz plötzlich, „einfach aus dem Nichts“, erzählt seine Mutter Vanessa. Louis, der unbedingt etwas Gutes tun wollte, fragte sie eines Tages:
„Mama, welche Kinder stehen nicht auf der Sonnenseite des Lebens? Welche können wegen Krankheit gar kein richtig freies Kinderleben führen?“

Vanessa informierte sich und erzählte ihrem Sohn von Kindern, die an Krebs erkrankt sind – Kindern, die kämpfen müssen, statt unbeschwert zu spielen. Besonders berührte Louis das „Mut-Perlen-Projekt Leipzig“, das kleinen Patientinnen und Patienten symbolisch Mut, Kraft und Hoffnung schenkt. Jede Perle steht für einen Schritt im Behandlungsweg – für Schmerzen, für Mut, für Durchhaltevermögen. Louis war tief beeindruckt. Von da an stand für ihn fest: Er will helfen. Jetzt. Und von Herzen.

Eigentlich spendet die Familie jedes Jahr an die Tafel, doch diesmal sollte es anders sein. So begann Louis seinen Spendenaufruf für „Paulis Momente hilft e. V.“ – einen Verein, der schwerkranken Kindern besondere Augenblicke schenkt und Familien in dunklen Zeiten Hoffnung gibt. Sein Aufruf verbreitete sich schnell: in der Familie, bei Verwandten, Freunden, Bekannten und dank Unterstützung der Freiwilligen Feuerwehr Grimma und der Firma Abilox GmbH.

Das Ergebnis: unglaubliche 850 Euro in nur einer Woche.
Nicht einfach nur Geld – sondern Mitgefühl, Gemeinschaft und Nächstenliebe.

Am Dienstag, den 22. Dezember 2025, stand Louis schließlich vor der Tür des Vereins – mit einem kleinen Geschenkkästchen, prall gefüllt mit Geldscheinen, und einem Spendenscheck. Gemeinsam mit seiner Familie übergab er die Spende persönlich an Herrn Graser, den Gründer des Vereins. Sie hörten aufmerksam zu, als er die Arbeit des Vereins und seine Projekte erklärte. Besonders die Mut-Perlen ließen Louis’ Augen leuchten – Symbole für Stärke, die genau das verkörpern, was er den kranken Kindern schenken wollte: Hoffnung.

Foto: Privat

Für seine Mutter Vanessa war dieser Moment bewegend. Stolz und Rührung lagen dicht beieinander. Denn was gibt es Größeres, als zu sehen, wie ein Kind ganz aus eigenem Herzen Gutes tun möchte – ohne Erwartung, ohne Hintergedanken, einfach weil es richtig ist?

Louis hat keine Superkräfte, kein Cape und keine Maske. Aber er hat etwas, das größer ist als jede Heldengeschichte: Mitgefühl. Er zeigt uns Erwachsenen, worum es an Weihnachten wirklich geht – hinsehen, fühlen, helfen.

„Weihnachten ist das Fest der Liebe“ – ein Satz, den man oft so selbstverständlich sagt. Doch in Zedtlitz hat er in diesem Jahr eine besondere Bedeutung bekommen. Dank Louis. Dank einer spontanen Idee, die Herzen berührte. Und dank einer Gemeinschaft, die bewiesen hat, wie viel möglich ist, wenn man zusammensteht. Ein Weihnachtswunder, das nicht unter dem Baum liegt – sondern in der Menschlichkeit.