6.500 Gänse betroffen: Geflügelpest in einem Zuchtbestand in Mutzschen

Weihnachtsgänse sind nicht betroffen

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Archivbild

Grimma/Mutzschen. Aufgrund des Verlustgeschehens in dem Zuchttierbestand im Grimmaer Ortsteil Mutzschen wurden Proben zur Untersuchung in die Landesuntersuchungsanstalt (LUA) eingesandt. Dieses bestätigte den Verdachtsfall Aviäre Influenza (AI) / Geflügelpest am 11. Dezember 2025.

In enger Abstimmung zwischen dem Tierhalter, dem Veterinäramt des Landkreises Leipzig und der Tierseuchen Task force Tierseuchen des Sächsischen Sozialministeriums, wurde beschlossen, alle rund 6.500 Gänse im betroffenen Betrieb zu töten, um eine weitere Ausbreitung zu verhindern.

Zwei weitere Betriebe am Standort werden derzeit überwacht und engmaschig beprobt. Diese Betriebe werden personell, im Stall-, Futter- und Fahrzeugmanagement sowie räumlich getrennt vom betroffenen Betrieb geführt. Sie sind damit seuchenhygienisch unabhängig zu betrachten.

Am betroffenen Standort Mutzschen werden ausschließlich Gänse zur Zucht gehalten. Die Mastgänse, als Weihnachtsgänse auf den Markt kommen, stammen aus anderen Standorten. Aus diesem Grund kann der Gänsemarkt am Standort derzeit weitergeführt werden.

Die nächsten Schritte
Die amtliche Feststellung eines Ausbruchs der Aviäre Influenza (AI) / Geflügelpest kann nur durch das Friedrich-Löffler-Institut (FLI) erfolgen; das Ergebnis steht noch aus. Das Veterinäramt des Landkreises Leipzig wird zeitnah Festlegungen treffen, um die Ausbreitung der Geflügelpest einzudämmen. Dies werden Schutz- (Radius 3 km) und Überwachungszonen (Radius 10 km) sein, in denen Maßnahmen zur Seuchenbekämpfung angeordnet werden. Die wichtigsten sind Anzeigepflicht für tierhaltende Betriebe Verbringungsverbot, Aufstallungspflicht und die Einhaltung verschiedener Hygienemaßnahmen.

Bereits seit dem 11.11.2025 sind Geflügelmärkte, Ausstellungen oder Veranstaltungen ähnlicher Art von gelisteten Arten (Vögel, Geflügel) ist im Landkreis Leipzig untersagt. Diese Anordnung wird bis in das neue Jahr hinein gültig bleiben.

Regionale Ausbreitung der Geflügelpest
Der Verdachtsfall in Mutzschen spiegelt die Geflügelpest-Situation sowohl in Deutschland als auch im Landkreis Leipzig wider. Nach den bereits bestätigten Wildvögel-Fällen in Zwenkau, Markkleeberg, Borsdorf, Bad Lausick und Frohburg bestätigte uns das Friedrich-Löffler-Institut am 03.12.2025 drei weitere Verdachtsfälle. Es handelt sich um drei Schwäne, die im Bereich des Großteiches bei Burkartshain Stadt Wurzen aufgefunden worden sind. Dies zeigt, dass sich das HPAI-Virus mittlerweile bei Wildvögeln über den ganzen Landkreis verbreitet hat.

Bundesweit wurden seit dem 01.10.2025 über 2.054 Ausbrüche der hochpathogenen aviären Influenza bei Wildvögeln und 171 Ausbrüche in Geflügelbeständen bestätigt. Daher bewertet das Friedrich-Löffler-Institut (FLI) das Risiko des Eintrags von aviären Influenza-Viren in Geflügelhaltungen durch direkte oder indirekte Kontakte als hoch.

Empfehlung an die Geflügelhalter
Um die Einschleppung des Geflügelpestvirus in Tierhaltungen trotz der derzeit durch das Auftreten der Geflügelpest in der Wildvogelpopulation und Geflügelbeständen erhöhten Gefahrenlage zu verhindern, fordert das Veterinäramt des Landkreises Leipzig alle Tierhalter auf, die Biosicherheitsmaßnahmen für ihre Tierhaltung zu überprüfen, ggf. zu verbessern und konsequent einzuhalten. Zur Einschätzung der aktuellen Biosicherheit Ihrer Geflügelhaltung können Sie auch anonym und kostenlos die „AI-Risikoampel‟ der Universität Vechta nutzen (risikoampel.uni-vechta.de).

Auf der Seite des Friedrich-Löffler-Instituts (fli.de) finden Sie unter der Rubrik Tierseuchengeschehen – Aviäre Influenza (AI) / Geflügelpest – Informationen zu der aktuellen Seuchenlage sowie verschiedene Merkblätter, wie z.B. „Checkliste zur Vermeidung der Einschleppung von HPAI“ und „Schutzmaßnahmen gegen die Geflügelpest in Kleinhaltungen“.

„Wir empfehlen Tierhaltern im betroffenen Gebiet ihr Geflügel unverzüglich aufzustallen bzw. abgedeckte, wildvogelsichere Volieren zu nutzen, damit ein Kontakt zu Wildvögeln und ihren Ausscheidungen so sicher wie möglich verhindert wird.“

Das Veterinäramt des Landkreises Leipzig weist darauf hin, das Geflügelhalter vermehrte Verendungen von Geflügel bzw. Anzeichen, die auf eine Infektion mit aviärer Influenza hindeuten, unverzüglich zu melden haben. Die Meldung kann über lueva@lk-l.de oder die Telefonnummer 03433 241 2501 erfolgen. Am Wochenende ist die Meldung über die Rettungsleitstelle vorzunehmen. Bitte informieren Sie sich regelmäßig über die Homepage des Landratsamtes Landkreis Leipzig über die ggf. zeitnah verfügten Allgemeinverfügungen hinsichtlich Geglügelpest-Restriktionszonen.