Feuerwehrübung in Waldbardau: Realistisches Szenario fordert Einsatzkräfte

0
4

Grimma/Waldbardau. Ein Gebäudebrand mit eingeschlossenen Personen – ein Szenario, das für die Kameradinnen und Kameraden der Grimmaer Feuerwehr glücklicherweise selten Realität wird. Dennoch muss im Ernstfall jeder Handgriff sitzen. Der kürzliche Brand in Hohnstädt zeigte eindrucksvoll, wie wichtig ein eingespieltes Team und ein routinierter Umgang mit der Technik sind. Genau das stand am Donnerstagabend bei einer groß angelegten Übung in Waldbardau im Mittelpunkt.

Dichte Rauchschwaden und klare Aufgabenverteilung
Auf dem Gelände der WIV-Werkstatt am Weinberg bot sich den anrückenden Einsatzkräften der Feuerwehren Grimma und Großbardau ein realistisches Bild: Dichte Rauchschwaden drangen aus dem Werkstatttor – die angenommene Brandmeldung bestätigte sich. Während einige Einsatzkräfte die Löschwasserversorgung über einen Hydranten sicherstellten, brachten andere die Drehleiter in Stellung und sorgten für eine großflächige Ausleuchtung des Geländes.

Das Übungsszenario hatte es in sich: In dem verrauchten Gebäude wurde eine Person vermisst, zusätzlich ereignete sich auf dem Hinterhof ein simulierter Verkehrsunfall mit zwei beteiligten Fahrzeugen. Damit war die Einsatzleitung gefordert, mehrere parallele Aufgaben zu koordinieren.

Zusammenspiel der Kräfte im Fokus
„Parallele Aufgaben zu bewältigen, ist ein zentraler Bestandteil dieser Übung für unsere Führungskräfte“, erklärte Übungsleiter Benjamin Kannengießer von der Feuerwehr Grimma. Ziel sei es, das Zusammenspiel innerhalb der eigenen Mannschaft und mit den Ortsfeuerwehren weiter zu verbessern.

Kannengießer, der die Übung gemeinsam mit Tim Felber von der Ortsfeuerwehr Großbardau organisiert hatte, betonte außerdem, dass er auch in Zukunft mit ähnlichen Szenarien die Zusammenarbeit mit weiteren Ortsfeuerwehren vertiefen möchte. „Solche Übungen bieten die Möglichkeit, Taktik, Kommunikation und das Zusammenspiel der Wehren kontinuierlich weiterzuentwickeln“, so Kannengießer.

Während ein Trupp die vermisste Person im Gebäude suchte und ein weiterer Trupp über die Drehleiter eine Person vom Dach rettete, kümmerte sich eine weitere Mannschaft um die eingeklemmte Person im Unfallfahrzeug. Wie im echten Einsatzfall galt: Menschenrettung hat oberste Priorität – die Brandbekämpfung tritt zunächst in den Hintergrund.

Realitätsnahe Übung mit wertvollem Lerneffekt
Unter den Augen von Übungsleiter Kannengießer und Felber sowie Steffen Kunze, dem Sachgebietsleiter Brandschutz der Stadt Grimma, wurden die „Verletzten“ nacheinander gerettet und an den Rettungsdienst übergeben, der die Übung unterstützte.

In der anschließenden Nachbesprechung der Führungskräfte, an der auch Oberbürgermeister Tino Kießig teilnahm, zeigten sich die Verantwortlichen zufrieden mit dem Ablauf. „Übung ist Übung – und der Ernstfall ist der Ernstfall. Das sind grundverschiedene Situationen“, so Kannengießer. Übungen böten jedoch die wertvolle Gelegenheit, Abläufe gezielt zu trainieren und mögliche Verbesserungen zu erkennen, bevor es wirklich darauf ankommt.

Dank und Fazit
Ein besonderer Dank galt der WIV für die Bereitstellung des Übungsgeländes aber auch an das Autohaus Oehme welches die Fahrzeuge für den Verkehrsunfall bereitgestellt hat.
Am Ende zeigte sich deutlich: Die Feuerwehren aus Grimma und Großbardau sind hervorragend aufeinander eingespielt und im Ernstfall eine schlagkräftige Einheit.