Glanzvoller Auftakt: Feuerwehrgerätehaus mit Festwochenende eingeweiht

Vom Grundstein bis zum Schlussstein: Wermsdorf feiert Meilenstein

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Vergangenen Freitag wurde das neue Gerätehaus in Wermsdorf eingeweiht Fotos: Sören Müller

Wermsdorf. Mit einem großen Festwochenende hat die Freiwillige Feuerwehr Wermsdorf ihr neues Gerätehaus offiziell in Betrieb genommen.

Der rund drei Millionen Euro teure Neubau, von denen etwa 810.000 Euro durch den Freistaat Sachsen und den Landkreis gefördert wurden, setzt neue Maßstäbe für den Brandschutz und die Hilfeleistung in der Region.

Das moderne Gebäude bietet vier Stellplätze für Einsatzfahrzeuge sowie großzügige Räumlichkeiten für die aktive Wehr und den Nachwuchs. Eine Atemschutzwerkstatt und eine ortsfeste Befehlsstelle für Großschadenslagen erweitern die technischen Möglichkeiten erheblich.

Zur feierlichen Übergabe am Freitagabend begrüßte Wehrleiter Michael Jenetzky neben den Kameradinnen und Kameraden zahlreiche Ehrengäste. Unter ihnen waren Sachsens Innenminister Armin Schuster (CDU), Nordsachsens Landrat Kai Emanuel sowie Vertreter umliegender Gemeinden und beteiligter Gewerke. „Das ist ein Meilenstein in der Geschichte unserer Wehr. So etwas erlebt man als Feuerwehrmann nur einmal“, betonte Jenetzky und sprach seinen Dank an alle Beteiligten aus. Das neue Gerätehaus sei ein Zeichen für Schutz, Solidarität aber auch Zusammenhalt. Ein besonderer Dank ging an seinen Vorgänger Carsten Köhler der über 20 Jahre die Wermsdorfer Floriansjünger anführte. Er war es laut Gemeindewehrleiter Peter Rudolph, der mit großer Hartnäckigkeit den Grundstein für den Neubau gelegt habe. Köhler erwiderte: „Den Schlussstein hast du gesetzt Michael“.

Neben der Einweihung stand auch ein Blick in die Geschichte im Mittelpunkt: Denn die Feuerwehr Wermsdorf feiert in diesem Jahr ihr 135-jähriges Bestehen. Der stellvertretende Wehrleiter Manuel Köhler führte eindrucksvoll durch die Chronik und die technische Entwicklung seit der Gründung am 26. Februar 1890.

Auch Bürgermeister Matthias Müller (CDU) würdigte die Leistung der Wehr. Es sei für ihn eine besondere Freude, das neue Gerätehaus offiziell an die Kameraden zu übergeben. Müller erinnerte daran, dass in den vergangenen 17 Jahren bereits drei Gerätehäuser im Gemeindegebiet entstanden. Gleichzeitig sprach er offen an, dass in dieser Zeit drei Ortswehren aufgelöst werden mussten – zuletzt in Lampersdorf, wo es an qualifizierten Führungskräften fehlte. „Um Qualität und Struktur in der Gemeinde zu sichern, müssen wir uns fokussieren“, so Müller.

Innenminister Schuster hob besonders die Nachwuchsarbeit hervor. In mehreren Ortswehren der Gemeinde engagieren sich derzeit 99 Kinder und Jugendliche – ein Spitzenwert in Nordsachsen. „Was Sie leisten, geht weit über den Brandschutz hinaus“, lobte er die Wermsdorfer Feuerwehrleute.

Mit dem neuen Gerätehaus blickt die Freiwillige Feuerwehr Wermsdorf optimistisch in die Zukunft – gut aufgestellt für Einsätze, Ausbildung und Jugendarbeit.