Mit Herz und Hefeteig: Grimmas Spielplatz in der Goethestraße erwacht zu neuem Leben

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Sandro Penz (r.i.B.) übergab die Spenden an Oberbürgermeister Tino Kießig Foto: Stadt Grimma

Grimma. In einer Gasse zwischen Goethestraße und Harthweg liegt ein Spielplatz, der vielen Familien ans Herz gewachsen ist. Doch zuletzt herrschte dort Stille – die Geräte waren marode, der Rutschenturm nicht mehr standsicher, der Platz musste gesperrt werden.

Damit wollte sich Sandro Penz, Inhaber der nahegelegenen Bäckerei Haferkorn, nicht abfinden. „Für viele Kinder und Familien ist der Spielplatz ein wichtiger Treffpunkt“, sagt er. Kurzerhand startete er eine ungewöhnliche Spendenaktion: Beim Start des Stollenverkaufs schenkte er Glühwein und Kaffee aus – den Preis für die Getränke bestimmten die Gäste selbst. Dazu kamen immer wieder kleine Spendenaufrufe in seiner Bäckerei. So wuchs die Summe stetig an.

2.000 Euro für neue Spielgeräte

Insgesamt kamen auf diese Weise 1.500 Euro zusammen, die Grimmaer Volksbank legte weitere 500 Euro drauf. Die Spenden übergab Penz persönlich an Oberbürgermeister Tino Kießig. Gemeinsam mit Eigenmitteln der Stadt, der Unterstützung des Bauhofs und fachlicher Begleitung kann der Spielplatz nun erneuert werden.

Geplant ist ein Ersatz des alten Rutschenturms, auch die Wippe wird ausgetauscht. Dabei setzt man auf nachhaltige Materialien: Das Holz stammt aus dem Stadtwald, Rutsche und Kletterstange werden wiederverwendet. Zudem erhält der Sandkasten ein frisches Gesicht. „Die Erneuerung ist nicht nur eine bauliche Maßnahme, sondern ein sichtbares Zeichen für Gemeinschaftssinn. Eine kleine Geste – viele strahlende Gesichter“, betonte Kießig.

Straßenfest stärkt das Miteinander

Dass Gemeinschaft in der Goethestraße großgeschrieben wird, zeigte sich auch Anfang August: Anwohnerinnen und Anwohner verwandelten die Baustelle kurzerhand in eine Festmeile. Bei Sonnenschein und guter Laune stellten Nachbarn Bänke und Tische auf, Kinder spielten ausgelassen, und die Bauarbeiter erhielten viel Dank für ihren Einsatz bei Hitze und Staub.

Auch hier wurde wieder an die Zukunft gedacht: 130 Euro Spendengelder kamen zusammen, gespendet von Anrainern und der Familie Penz. Das Geld soll in den weiteren Ausbau des Spielplatzes fließen. Die Organisatoren Christian Zweynert und Heiko von Thun bedankten sich bei allen Gästen für die rege Beteiligung.

Ein Ort für Generationen

Mit viel Herz, Hefeteig und nachbarschaftlichem Engagement zeigt sich: Der kleine Spielplatz in der Goethestraße ist weit mehr als ein Ort zum Spielen. Er ist ein Stück gelebtes Miteinander – und bald wieder ein Platz voller Kinderlachen.