Grimmaer Husaren erinnern an Regimentsgründung

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Foto: Rolf Hofmann

Grimma. Mit einer Kranzniederlegung am Denkmal des trauernden Husaren in der Leipziger Straße erinnert der Grimmaer Husarenverein „Zweites Königlich-Sächsischen Husarenregimentes No. 19“ am  Mittwoch, 30. Juli, an die Regimentsgründung vor 234 Jahren.

Die Gedenkveranstaltung beginnt 18.00 Uhr. Oberbürgermeister Tino Kießig nimmt an der Kranzniederlegung in der Leipziger Straße in Grimma teil.

Das Denkmal
Zu Ehren der im Ersten Weltkrieg gefallenen Husaren wurde am 8. Oktober 1922 in der Leipziger Straße das Husarendenkmal errichtet. Der Traditionsverein Grimma beauftragte die Bildhauer Völkerling und Müller mit der Gestaltung der Pferdeplastik sowie der Figur eines trauernden Husaren, der auf einem Sockel mit der Gedenktafel für die 96 Gefallenen des Regiments stand. Sie schufen ein Monument, das dem Ausdruck der Trauer in würdiger Weise gerecht wurde.

Kurz nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs wurde das Denkmal abgebaut. Es heißt, ein Offizier der sowjetischen Militärverwaltung habe die Entsorgung verhindern können, indem er das Kunstwerk auf dem Grimmaer Friedhof versteckten ließ. Dort blieb die Plastik über 50 Jahre lang erhalten.

Im Jahr 1990 wurde das Denkmal schließlich wieder an seinem ursprünglichen Standort in der Leipziger Straße aufgestellt. Der ursprüngliche Sockel mit den Namen der Gefallenen ist nicht erhalten geblieben.

Hintergrund: Husaren in Grimma
Am 30. Juli 1791 befahl Kurfürst Friedrich August von Sachsen die Errichtung eines Husarenregiments. Dieses erste in Sachsen errichtete Regiment umfasste acht Eskadronen mit insgesamt 1.065 Mann und 1.002 Pferden. Geworben wurde im ganzen Kurfürstentum, wobei die Männer nicht größer als 167,7 cm sein durften. Zu den Grundanforderungen gehörten Mut, Schnelligkeit, Gewandtheit und Ausdauer. Ende des Jahres 1818 kamen der Stab und die dritte Eskadron des Husarenregiments Prinz Johann nach Grimma. Einquartierung fanden die Männer bei den Bürgern der Stadt, wobei in den kleinsten Quartieren zwei und in den größten bis zu 40 Husaren mit ihren Pferden Aufnahme fanden. Diese Situation änderte sich mit dem Bau der Kasernen. 1893 wurde die erste Kaserne bezogen, 1903 und 1915 die nächsten. Mit der Stationierung der über 1.000 Männer starken Heeres, war für die Bürger der Stadt Grimma eine gute Auftragslage verbunden. Nicht nur die Gaststättenbesitzer und Tabakwarenhändler verzeichneten gute Umsätze sondern auch die Schneider, Sattler und Hufschmiede. Die Bauern der umliegenden Dörfer lieferten neben Hafer und Stroh für die Pferde ihre landwirtschaftlichen Produkte in die Stadt. Die Dienstzeit der Husaren betrug bis 1867 vier danach drei Jahre bei einem Sold von 27 Pfennigen pro Tag. Der Tagesablauf war bestimmt von Reit-, Fecht- und Schießübungen, Exerzieren, Pflege der Pferde, Wache stehen und Appellen. Bis 1871 zogen die Husaren mit Säbel und Pistole in den Kampf anschließend auch mit einem Hinterladerkarabiner. Der perfekter gewordenen Kriegstechnik waren die Husaren zu Pferd schon Ende des 19. Jahrhunderts nicht mehr gewachsen. Besonders im Ersten Weltkrieg erlitt das Husarenregiment große Verluste. Anfang des Jahres 1919 wurde es aufgelöst. (Quelle: Kreismuseum Grimma)