Landkreis Leipzig übernimmt Suchtberatungsstelle Grimma 

Sicherung der regionalen Versorgung ab 2026

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Symbolbild/pixabay

Grimma. Sucht ist ein Thema, das viele betrifft – nicht nur direkt, sondern auch im Umfeld von Familie und Freunden. Für Menschen mit Abhängigkeitserkrankungen sind verlässliche Beratungsangebote in Wohnortnähe entscheidend, da viele durch gesundheitliche Einschränkungen in ihrer Mobilität eingeschränkt sind.

Die Suchtberatung zählt zu den gesetzlichen Aufgaben; Ziel ist ein flächendeckendes Hilfesystem, das niedrigschwellig zugänglich ist. Der Landkreis Leipzig betreibt drei Suchtberatungsstellen: in Borna, Markkleeberg und Grimma. Während Borna bereits unter kommunaler Leitung steht, wurden Markkleeberg und Grimma bisher von freien Trägern geführt.

Für Grimma ändert sich das nun: Der bisherige Vertrag wurde durch den Träger zum Jahresende 2025 gekündigt. Der Kreistag hat am 18.06.2025 für eine Übernahme der Aufgabe durch die Landkreisverwaltung entschieden. Das bestehende Team soll vollständig weiterbeschäftigt und in den Stellenplan 2026 integriert werden.

Ab 1. Januar 2026 wird die Suchtberatungs- und Behandlungsstelle (SBB) Grimma in eigener Trägerschaft unter der Federführung des Gesundheitsamtes weitergeführt. Die Bedeutung des Standorts ist groß: In Grimma werden jährlich rund 600 bis 650 Menschen betreut, darunter auch viele Angehörige. Damit ist es die meistgenutzte Einrichtung im Landkreis. Zum Vergleich: 2024 wurden in Markkleeberg 492 und in Borna 424 Klientinnen und Klienten beraten. Insgesamt nehmen jährlich etwa 1.550 Menschen die Suchtberatung im Landkreis Leipzig in Anspruch.

Die Finanzierung des Angebots liegt bei etwa 990.000 Euro jährlich. Ein Drittel davon stammt aus Fördermitteln des Freistaats Sachsen. Mit diesem Budget werden aktuell rund 13 Vollzeitstellen abgesichert – darunter eine Diplom-Psychologin als Leiterin und Fachkräfte mit suchttherapeutischer Zusatzqualifikation.

„Mit der Übernahme der SBB Grimma stärken wir ein zentrales Hilfsangebot für Menschen mit Suchterkrankungen“, betont die Sozialdezernentin Ines Lüpfert. „Gleichzeitig nehmen wir unsere Verantwortung für die psychosoziale Versorgung im Landkreis aktiv wahr.“ Mehr zur Thema finden Sie in der aktuellen Suchtstatistik des Gesundheitsamtes