Görlitz. Seit Mittwochvormittag haben in Görlitz behördenübergreifende Durchsuchungsmaßnahmen sowie Kontrollen stattgefunden. Diese erstreckten sich bis in die späten Abendstunden und wurden am heutigen Donnerstag fortgeführt.
Im Laufe des Einsatzes erhöhte sich die Zahl der durchsuchten Objekte auf insgesamt elf. Hierzu gehörten laut Polizei sowohl Privat- als auch Geschäftsräume des Beschuldigten, darunter fünf Spielhallen. Die Beamten entnahmen unter anderem Bargeld aus den Spielautomaten, und versiegelten diese im Anschluss. Zudem wurden alle Spielhallenstandorte in Amtshilfe für die Landesdirektion Sachsen geschlossen. Ein weiterer Glücksspielbetrieb wurde unterbunden.
Die Maßnahmen gegen den Görlitzer Unternehmer erfolgten aufgrund des Verdachts der Insolvenzverschleppung, des Bankrotts, des illegalen Glücksspiels sowie der Abgabenhinterziehung. Da dieser die Maßnahmen störte, wurde er zwischenzeitlich festgenommen und wäre regulär spätestens zum Ende des Einsatzes entlassen worden. Auf Grund der aus der laufenden Einsatzmaßnahme gewonnenen Erkenntnisse ordnete die Staatsanwaltschaft Görlitz jedoch noch am Mittwochabend die vorläufige Festnahme des Beschuldigten an und beantragte beim Ermittlungsrichter des Amtsgerichtes Görlitz einen Haftbefehl. Dieser wird am heutigen Nachmittag über die Untersuchungshaft entscheiden.
Die Einsatzkräfte beschlagnahmten bislang einen hochwertigen Mercedes G-Klasse im Wert von knapp 180.000 Euro, zahlreiche Speichermedien, Laptops, Mobiltelefone, kistenweise Dokumente und einen sechststelligen Bargeldbetrag, darunter rund 190.000 Euro in Scheinen sowie knapp 400 Kilogramm Münzgeld. All diese Daten und Beweismaterialien gilt es nun auszuwerten. Die Ermittlungen führen die Staatsanwaltschaft Görlitz sowie die Polizeidirektion Görlitz. Die Durchsuchungsmaßnahmen von Polizei und Staatsanwaltschaft dauern aktuell noch an. Die Kontrollmaßnahmen von Landesdirektion Sachsen, Finanzamt, Zoll und Stadt wurden gestern noch beendet.