Produktion von Waffen und Munition im neuen Industriepark in Grimma?

Gerรผchte halten sich hartnรคckig

0
6812
Wer am Ende im neuen Grimmaer Industriepark einzieht ist noch unklar. Fotos: Sรถren Mรผller

Grimma. Erst vor Kurzem konnte HINES Richtfest fรผr den neuen Industriepark in Grimma feiern, doch wer zieht am Ende ein? Die Gerรผchtekรผche kocht, doch mit einem kรถnnen wir aufrรคumen:

Die Fertigstellung des rund 28 Hektar groรŸen Gewerbeparks mit einer Gesamtmietflรคche von etwa 114.000 mยฒ sei laut HINES fรผr Ende dieses Jahres vorgesehen. Gut 930 Arbeitsplรคtze sollen hier entstehen, doch fรผr wen?

Der รผber drei GroรŸhallen verfรผgende Park soll mit flexiblen Nutzungsmรถglichkeiten auf die Anforderungen von Zulieferern der Automotivbranche sowie auf produzierende Betriebe aus der Industrie zugeschnitten werden, hieรŸ es kรผrzlich noch von HINES selbst. Der Industriepark Grimma liegt im Norden der Stadt, rund 30 Kilometer vom BMW-Werk in Leipzig entfernt. Er ist direkt an die BundesstraรŸe 107 und รผber die Autobahn A14 an den Flughafen Leipzig angebunden.

Fragt man HINES aktuell zu mรถglichen Mietern wird um Verstรคndnis gebeten, weil man mit Interessenten verhandeln wรผrde. Wer diese Verhandlungspartner sein kรถnnten, darรผber schweigt man sich bislang aus. Das ist allerdings im wirtschaftlichen Wettbewerb groรŸer Konzerne nichts Neues, allerdings kurbelt das nun wieder ordentlich die Gerรผchtekรผche an.

Immer wieder war in den letzten Wochen die Rede von einer angeblichen Rรผstungsproduktion: Von „Rheinmetall-Waffen und Munition“ gar รผber „Panzerproduktion“ war die Rede. Quellen fรผr diese Behauptungen gibtยดs wie so oft natรผrlich keine. Und so einfach kann sich auch kein Rรผstungskonzern fรผr solche Produktionen in Grimma niederlassen denn: „In der Satzungsfassung Industrie- und Gewerbegebiet Nord III- A 14, 3. Abschnitt (Bebauungsplan Nr. 91) ist festgesetzt, dass sogenannte Stรถrfallbetriebe im Industriepark ausgeschlossen sind. Per Definition gehรถren dazu Betriebe,ย in dem gefรคhrliche Stoffe in Mengen vorhanden sind oder entstehen kรถnnen, die dieย festgelegten Mengenschwellen der Stรถrfallverordnungย erreichen oder รผberschreiten. Stoffe, die beispielsweise bei Produktionsprozessen in der Rรผstungsindustrie anfallen, wie z.B. explosive Stoffe, Chemikalien oder andere gefรคhrliche Materialien, fallen unter die Stรถrfallverordnung.“ so die Stadtverwaltung auf Anfrage. Und was sagt Rheinmetall eigentlich selbst zu den Gerรผchten: „Diese Gerรผchte kรถnnen wir NICHT bestรคtigen.“, so ein Rheinmetall-Sprecher auf unsere Anfrage. Bleibt nun abzuwarten wer in die riesigen Hallen einziehen wird.ย