Vermisstes Kind wohlbehalten aufgefunden – Angriff mit Laser auf Polizeihubschrauber

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Symbolbild/pixabay

Chemnitz/Flöha/Niederwiesa. Angehörige verständigten am Montagvormittag die Polizei, weil ein elfjähriges Kind der Schule in Chemnitz ferngeblieben und auch in seinem Wohnumfeld in Flöha nicht aufzufinden war.

Da anzunehmen war, dass sich der Junge mindestens in einer hilflosen Lage befinden könnte, wurden seitens der Polizei weitreichende Suchmaßnahmen eingeleitet. Konkret suchten mehrere Streifenwagenbesatzungen zwischen Chemnitz und Flöha nach dem Elfjährigen. Wiederholt wurden bekannte Anlaufstellen, Spielplätze, Verkehrsknotenpunkte und Kontaktpersonen des Kindes aufgesucht. Alle Bemühungen der Einsatzkräfte als auch der Angehörigen, die sich ebenfalls auf die Suche begeben hatten, verliefen jedoch bis zum Abend ergebnislos.

Gegen 20:35 Uhr wurde seitens des Führungs- und Lagedienstes der Polizei ein Polizeihubschrauber angefordert, um die Suche nach dem Kind zusätzlich aus der Luft zu unterstützen. Die Besatzung des Hubschraubers hatte den Auftrag, den Bereich des Chemnitzer Zeisigwaldes, das Gebiet rund um Niederwiesa als auch Flöha zu prüfen. Kurz nach 22:15 Uhr konnten alle Beteiligten aufatmen. Bekannte der betroffenen Familie hatten den Elfjährigen nahe einem Denkmal an der Chemnitzer Promenadenstraße wohlbehalten aufgefunden. Offenbar hatte sich das Kind dort den gesamten Tag über aus nicht näher bekannten Gründen versteckt.

Unmittelbar vor der erlösenden Nachricht musste die Besatzung des Polizeihubschraubers ihren Einsatz in der Luft aus Sicherheitsgründen abbrechen. Als das Einsatzmittel über Flöha flog, zielte ein Unbekannter mit einem grünen Laserstrahl auf den Hubschrauber, sodass die dreiköpfige Besatzung das Licht des Hubschraubers löschen und abdrehen musste. Weder der Pilot noch die übrigen beiden an Bord befindlichen Polizeibeamten wurden verletzt.

Carsten Kaempf, Polizeipräsident der Polizeidirektion Chemnitz mit deutlichen Worten zum Vorfall: Dieser Angriff auf die Hubschrauberbesatzung ist nicht nur niederträchtig und hinterhältig, sondern im höchsten Maße lebensgefährlich und verachtenswert. Der Polizeihubschrauber ist und bleibt ein unverzichtbares Einsatzmittel auch bei Vermisstensuchen, der sachsenweit in der Vergangenheit maßgeblichen Anteil an erfolgreichen Ausgängen solcher Suchen hatte. Ich bin froh, dass die Besatzung unversehrt den Dienst beenden konnte und auch die Technik unbeschadet geblieben ist.

Peter Langer, Polizeipräsident der Bereitschaftspolizei Sachsen, bei welcher die Polizeihubschrauberstaffel angegliedert ist, ergänzt: Die Blendung eines Hubschrauberpiloten durch einen Laser ist ein gefährlicher Eingriff in den Luftverkehr und gefährdet nicht nur das Leben der Piloten, sondern auch das der Menschen am Boden. Das ist kein Spaß oder eine kleine Spielerei – es können dadurch schlimmsten Falls Menschen zu Tode kommen.

Ungeachtet dessen, dass Polizisten in Flöha am späten Montagabend keinen Tatverdächtigen mehr feststellen konnten, laufen die Ermittlungen wegen gefährlichen Eingriffs in den Luftverkehr.