Digitalisierung in Sachsen: Wie ist der Ausblick für die Zukunft?

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Foto von Tomasz Frankowski auf Unsplash

Die digitale Transformation hat längst Fahrt aufgenommen und ist mittlerweile allgegenwärtig. So wird auch in Sachsen vielerorts bereits an der Zukunft gebastelt: Der Freistaat hat sich in den letzten Jahren zwar still, aber doch extrem zielstrebig zum digitalen Schwergewicht entwickelt – mit einer durchdachten Strategie und viel Tatendrang. Und auch in Zukunft soll Digitalisierung für Sachsen mehr bedeuten als nur ein hipper Begriff aus Wahlprogrammen.

Digitale Wirtschaftskraft: Wachstumsbranchen in Sachsen 

Es surrt und blinkt in über 600 Unternehmen im Raum Dresden – willkommen in „Silicon Saxony“. Aus diesem ambitionierten Marketing-Label ist also längst Realität geworden: ein europäisches Zentrum für Mikroelektronik. Jeder dritte Chip, der in Europa gefertigt wird, trägt sächsisches Know-how in sich. 

Doch nicht nur die Halbleiterbranche läuft hier heiß. Auch die IT-Szene zeigt, dass von ihr mehr zu erwarten ist als nur Support-Hotlines und Netzwerkkabel. Softwareentwicklung, Künstliche Intelligenz und Cloudlösungen wachsen überall rasant. Industrieunternehmen digitalisieren ihre Fertigung, Logistiksysteme werden smart und Produktionsprozesse datengetrieben. 

Und dann gibt es da noch eine Branche, die selten in wirtschaftlichen Prognosen auftaucht, obwohl ihr Boom eigentlich unübersehbar ist: die Glücksspielbranche. Gerade Anbieter von digitalem Glücksspiel investieren kräftig – und profitieren von der immer größer werdenden Beliebtheit ihres Angebots. So tummeln sich heute zahlreiche Anbieter auf dem Markt. Während die gesamte Branche von der digitalen Transformation profitiert, gilt eine schnelle Auszahlung im Online Casino weiterhin als klassischer Wettbewerbsvorteil.

All das zeigt, dass die Digitalisierung für Sachsen nicht nur eine Technologiefrage ist – sie ist ein erheblicher Standortfaktor, der Wachstum auf allen Ebenen erzeugt. Kein Wunder, dass heute mehrere Weltkonzerne mit Milliarden-Investitionen im Freistaat unterwegs sind – von Infineon über Bosch bis hin zu Globalfoundries. 

„Sachsen Digital 2030“: Leitplanken für die Zukunft gestalten

Mit „Sachsen Digital 2030“ hat sich der Freistaat eine Art digitalen Kompass gegeben. Das Ziel ist dabei klar: Digitalisierung für alle Lebensbereiche gestalten – nachhaltig, sicher und clever. Insgesamt 16 Handlungsfelder definieren, wo es langgeht – von digitaler Verwaltung über Infrastruktur bis hin zu Bildung und Forschung. 

Auch unbequeme Themen à la Datensouveränität, Barrierefreiheit oder Cybersicherheit sollen in Sachsen von Beginn an mitgedacht werden. Die Strategie soll dabei auf keinen Fall ein starres Papier sein, sondern zum lebendigen Prozess werden. Mit klaren Zielen, messbaren Indikatoren und einem Monitoring-System, das den Fortschritt sichtbar macht. 

Bildung, Forschung und Qualifizierung als Eckpfeiler der Digitalisierung

Gleichzeitig ist den führenden Köpfen in Sachsen klar: Die digitale Zukunft ruht nicht auf Servern, sondern in den Köpfen der Menschen. Deshalb beginnt auch die Digitalisierung mit der entsprechenden Bildung – und das möglichst früh. So sollen Schulen eine möglichst moderne Ausstattung erhalten. Doch dabei soll es nicht bleiben. Vielmehr geht es auch um Inhalte: Medienkompetenz, kritisches Denken und technische Grundlagen sollen systematisch verankert werden. 

Und auch an den Hochschulen wächst das Angebot an IT-nahen Studiengängen, häufig in enger Kooperation mit Unternehmen aus der Branche. Hier trifft praxisnahe Forschung auf reale Herausforderungen – unter anderem ein besonders fruchtbarer Boden für Start-ups. Mit futureSAX gibt es auch bereits eine Plattform, die Wissenschaft, Start-ups und etablierte Unternehmen miteinander vernetzt.

Außerhalb der klassischen Bildungseinrichtungen befindet sich somit ebenfalls vieles in Bewegung. Hierbei ist auch der Innovationspreis Weiterbildung Sachsen zu nennen, der spezielle Bildungsangebote auszeichnet, die besonders viel digitalen Mehrwert schaffen – ob für das Handwerk, die Pflege oder die Verwaltung. Es ist eben eine Strategie, die nicht nur auf Technik, sondern vor allem auf Menschen setzt.

Im Aufbau: Digitale Verwaltung, Infrastruktur und Smart Services 

Formulare ausdrucken, unterschreiben, einscannen und per Fax schicken – das ist leider kein aus der Zeit gefallener Running Gag, das ist immer noch Realität in vielen Verwaltungen. Der Freistaat Sachsen will das von Grund auf ändern. Für Rückenwind sorgt diesbezüglich das Onlinezugangsgesetz: Bürgerportale, digitale Terminvergaben und Online-Anträge machen Behördengänge von zu Hause möglich. Das spart jede Menge Ressourcen – menschlich wie finanziell.

Damit solche Angebote nicht nur in Städten funktionieren, sondern auch in abgelegeneren Landkreisen, braucht es allerdings die passende Infrastruktur. Auch hier passiert viel. So nimmt der Glasfaserausbau langsam Tempo auf und 5G wird flächendeckend ausgerollt. Dazu machen Open-Data-Plattformen eine große Vielfalt an Daten transparent und nutzbar – nicht nur für die Forschung und Wirtschaft, sondern auch für interessierte Bürgerinnen und Bürger. So ist die Verwaltung der Zukunft in Sachsen längst keine Science-Fiction mehr.

Chancen & Herausforderungen: Kann Sachsen den digitalen Wandel meistern?

Sachsen hat also starke Industrien, clevere Köpfe und auch eine klare Vision. Doch der digitale Wandel ist kein Selbstläufer. Es gibt viele Hürden, von denen einige ganz schön hoch sind. Im Fokus steht diesbezüglich natürlich der mittlerweile viel diskutierte Fachkräftemangel – besonders im IT-Bereich wird es immer enger. Ohne das entsprechend qualifizierte Personal stocken Projekte und innovative Ideen können nie in die Realität umgesetzt zu werden. Hier braucht es Zuwanderung, Umschulung und Weiterbildung – und das möglichst schnell.

Dazu kommt, dass natürlich nicht alle Menschen diesen Wandel gleich gut mitmachen können. Vor allem ältere Menschen und sozial benachteiligte Gruppen dürfen nicht abgehängt werden. So muss die digitale Teilhabe aktiv gestaltet werden, damit keine neue Spaltung innerhalb der Gesellschaft entsteht. Doch diesen Herausforderungen stehen eben auch riesige Chancen gegenüber: Mit der richtigen Infrastruktur und einer offenen Kultur kann Sachsen europaweit eine Führungsrolle im Bereich Digitalisierung übernehmen. 

Rulebreaker Zukunftskongress 2025: Innovationen sichtbar machen

Um die vielen Hürden auf dem Weg zum digitalisierten Sachsen zu nehmen, braucht es auch Menschen, die Dinge völlig anders denken. Genau für diese Leute gibt es den Rulebreaker Zukunftskongress, welcher im Jahr 2025 passenderweise in Leipzig stattfindet. Hier treffen sich viele Vordenker, Gründer und Tech-Optimisten. Diskutiert werden disruptive Technologien und mutige Ideen – egal ob mit KI, Blockchain oder Quantencomputing.

Selbstverständlich sind sächsische Unternehmen auch mit am Start. Nicht nur als Gäste, sondern als Akteure. Sie zeigen, was im Freistaat bereits möglich ist, wenn man Lust auf die Zukunft hat. So soll der Kongress zu einem Spiegel der sächsischen Innovationskultur werden – offen, neugierig und kreativ.

Fazit: Sachsen vor der digitalen Wende?

In Sachsen wird also gerade mit Hochdruck an der digitalen Zukunft gearbeitet. Aktuell sind die Voraussetzungen gut: technologisch, strategisch und auch personell. Doch jetzt geht es darum, diese PS auch nachhaltig auf die Straße zu bringen. Dafür braucht es kluge Investitionen, mutige Entscheidungen und eine Gesellschaft, die bereit ist, sich auf Neues einzulassen. Auf diese Weise könnte Sachsen im Bereich der Digitalisierung auch weiterhin vorangehen.