Mutzschen. Die Mutzschener Floriansjünger blickten am Freitag auf ein ereignisreiches Jahr zurück. Höhepunkt des Abend war ein emotionaler Abschied:
Die Freiwillige Feuerwehr Mutzschen blickte am Freitagabend in ihrer Jahreshauptversammlung auf ein ereignisreiches Jahr 2024 zurück. Wehrleiter David Kamphrath führte durch den Abend und ließ das Jahr Revue passieren.
Die 53 aktiven Kameraden arbeiteten im vergangenen Jahr 63 Einsätze ab. In Erinnerung blieben vor allem die beiden Großbrände in Motterwitz und Roda, bei denen das ganze Können der Kameraden gefragt waren.
Dass die Feuerwehren allgemein nicht nur zu Bränden ausrücken, ist allzeit bekannt. Den größten Teil der Einsätze machten technische Hilfeleistungen, beispielsweise nach Verkehrsunfällen und ABC- Einsätze, also Verunreinigungen auf Straßen oder Gewässern aus. 12 Einsätze wurden auf der nahegelegenen A14 abgearbeitet. Rechnet man alle Einsatzstunden zusammen, waren die Kameraden gut fünf Tage am Stück im Einsatz. Hinzu kamen 44 Übungsdienste und einige Kameraden und Kameradinnen kümmerten sich darüber hinaus noch beispielsweise um die Kinder- und Jugendfeuerwehr, die im letzten Jahr ihr 25- Jähriges Jubiläum mit einem Hoffest feierte. Zusätzlich besuchten einige Kameraden auch Lehrgänge auf Gemeinde-, Kreis- und Landesebene.
Highlights des Feuerwehr-Nachwuchs von Morgen waren beispielsweise noch ein 24 Stunden Dienst und ein Besuch der Berufsfeuerwehr Dresden. „Die Zeit, die die Kameraden mittlerweile in der Feuerwehr und damit im Ehrenamt verbringen, ist enorm“, bedankte sich Wehrleiter Kamphrath. Von den Familien im Hintergrund wird einiges abverlangt. „Das ist keine Selbstverständlichkeit“.
Dem stimmte auch Steffen Kunze zu, der seitens der Grimmaer Brandschutzbehörde der Einladung nach Mutzschen folgte. Auf die Mutzschener sei immer Verlass. Besonders die hohe Mitgliederzahl mit 30 Kindern in der Jugendfeuerwehr und 11 Kids in der Kinderfeuerwehr rund um das Jugend- und Kinderwartteam um Oliver Lehmann und Melanie Kamphrath beeindruckte ihn: „Das muss man erstmal stemmen!“ Aus dem Nachwuchs konnte am Freitag auch wieder eine junge Kameradin in den aktiven Dienst übergeben werden.
Emotional wurde es zum Schluss, als es in das Thema Ehrungen und Beförderungen ging. Neben verschiedenen Beförderungen wurde Kamerad Frank Hempel für 40 Jahre aktiven Dienst ausgezeichnet.
Der 79-Jährige Dieter Eckelmann wurde nach 64! Jahren aktiver Einsatzbereitschaft aus dem Einsatzgeschehen entlassen. Nicht aber weil er das unbedingt wollte, sondern weil es eine Änderung in der Grimmaer Feuerwehrsatzung neu vorgibt. Demnach müssen Kameraden nach der Vollendung des 68-Jährigen Lebensjahres die Einsatzabteilung verlassen. Begründet wurde dies vor allem mit der Fürsorgepflicht.
Die Verabschiedung war von emotionalen Momenten geprägt, Wehrleiter Kamphrath rang um Fassung, als er den fitten Rentner nach vorn bitten musste. „Einen Kameraden in den Ruhestand mehr oder weniger zu zwingen, macht man als Wehrleiter einfach gar nicht gern, wenngleich man die Beweggründe auch verstehen kann“, sagte Kamphrath.
Dieter Eckelmann fuhr bis zum Schluss tagsüber noch viele Einsätze mit, stärkte so auch die Tageseinsatzbereitschaft. Die Mutzschener Kameraden übergaben ihm eine Holztafel mit Gravur zur Erinnerung und auch seitens der Stadtverwaltung gab es als Dankeschön einen Präsentkorb. Eckelmann selbst versicherte, der Feuerwehr mit seiner Erfahrung weiterhin treu zu bleiben und nach besten Kräften zu unterstützen.