So viel Müll produzieren wir Sachsen!

Abfallaufkommen in Sachsen nahezu konstant

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Mülltonnen
Symbolbild/pixabay

Sachsen. Das Landesumweltamt hat die Siedlungsabfallbilanz veröffentlicht.

Sachsens Haushalte haben demnach im Jahr 2023 rund 1,61 Millionen Tonnen Abfälle erzeugt. Das entspreche 395 Kilogramm Haushaltsabfällen pro Kopf. Damit sei das Abfallaufkommen gegenüber dem Vorjahr nahezu konstant geblieben. Das geht aus der Siedlungsabfallbilanz des Freistaates Sachsen für das Jahr 2023 hervor, die das Sächsische Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie (LfULG) heute in Dresden veröffentlicht hat.

Im Durchschnitt habe jeder Einwohner im Jahr 2023 118 Kilogramm Restabfall, 174 Kilogramm Wertstoffe, 75 Kilogramm Bioabfälle, 27 Kilogramm sperrige Abfälle und ein Kilogramm schadstoffhaltige Abfälle entsorgt.

Das Aufkommen an Restabfall und sperrigem Abfall ging demzufolge geringfügig um jeweils ein Kilogramm zurück. Dazu haben laut Behörde die durch die öffentlich-rechtlichen Entsorgungsträger durchgeführten Maßnahmen zur Abfallvermeidung beigetragen. Die getrennt erfasste Bioabfallmenge konnte demzufolge durch eine Zunahme der getrennt gesammelten Gartenabfälle um drei Kilogramm gesteigert werden. Die über die Biotonne getrennt erfasste Pro-Kopf-Menge lag konstant bei 44 Kilogramm.

Bioabfall stellt eine wertvolle Ressource dar, die hochwertig stofflich und energetisch genutzt werden kann. Eine Tonne Bioabfall liefert etwa 350 bis 450 Kilogramm Kompost, der Kunstdünger ersetzen kann. Außerdem können durchschnittlich 75 Kubikmeter Biomethan aus einer Tonne Bioabfall gewonnen werden, um daraus Strom und Wärme zu erzeugen.

Aus den in Sachsen im Jahr 2023 verwerteten 246.637 Tonnen Bioabfälle können etwa 54.000 Tonnen Kompost hergestellt werden. Zudem könnte das erzeugte Biogas 7.500 Haushalte mit Strom und über 2.400 Haushalte mit Wärme zum Heizen versorgen. Die kommunal eingesammelten Bioabfälle wurden zu 62 Prozent kompostiert, zu 36 Prozent vergärt sowie zu drei Prozent energetisch genutzt. Innerhalb eines Jahres konnte die Vergärung der Bioabfälle aus privaten Haushalten um 36 Prozent gesteigert werden.

Zur besseren Nutzung des Potenzials zur stofflichen und energetischen Verwertung von Bioabfällen soll das getrennt gesammelte Aufkommen bis zum Jahr 2032 auf 109 Kilogramm pro Einwohner erhöht und die Qualität der eingesammelten Bioabfälle verbessert werden. Die haushaltsnahe getrennte Erfassung von Bioabfällen muss weiter intensiviert werden.

Hintergrund: Zu den Haushaltsabfällen zählen Restabfall, sperriger Abfall, Wertstoffe wie Papier, Behälterglas, Leichtverpackungen, Metalle, Kunststoffe oder Bekleidung, Bioabfälle (aus der Biotonne und Grünabfallsammlung) sowie schadstoffhaltige Abfälle wie Lösemittel, Laugen, Säuren oder Batterien.

Mit der Siedlungsabfallbilanz liegt ein aktueller Überblick über die getrennt erfassten Abfall- und Wertstoffmengen sächsischer Haushalte sowie der genutzten Verwertungs- und Entsorgungswege vor. Die durch sächsische Haushalte an gemeinnützige Vereine und an gewerbliche Sammler abgegebenen Wertstoffe zur Verwertung wie z. B. Papier, Bekleidung und Textilien oder Metalle sind in der Abfallbilanz enthalten. Die Siedlungsabfallbilanz informiert zudem über das Abfallgebührensystem der Landkreise, kreisfreien Städte sowie Abfallverbände.