Grimma. Bereits die Ankündigung für eine erneute Sperrung der B107/Leipziger Straße in Grimma sorgte für Unmut und bereits seit Baubeginn gab es lange Staus in der Karl-Marx-Straße. Auch die vermeintliche Untätigkeit in der ersten Bauwoche sorgte für Stirnrunzeln. Wir haben nachgefragt:
Am Montag, den 28. Oktober begannen im Auftrag der Niederlassung Leipzig des Landesamtes für Straßenbau und Verkehr Arbeiten zur Fahrbahnerneuerung an der S 11/Leipziger Straße in Grimma. In dem rund 560 Meter langen Erneuerungsbereich erfolge laut Landesamt für Straßenbau und Verkehr ein vollständiger Austausch der Asphaltdeckschicht. Nach Abschluss der Bauleistungen erhält die Verkehrsanlage die erforderliche Ausstattung an Markierung. Der Baubereich beginnt an der Kreuzung der B 107/Colditzer Straße, der S 11 und der Straße des Friedens und verläuft bis zur Querung der Bahngleise in Höhe des Oberen Bahnhofes Grimma.
Doch warum wurde nicht auch vergangene Woche mit den Bauarbeiten begonnen? Die Arbeiten an der S 11 haben laut LASUV wie angekündigt und entsprechend der erteilten Verkehrsrechtlichen Anordnung in der vorigen Woche, am Montag, den 28. Oktober, mit den vorbereitenden Tätigkeiten begonnen. „Zuerst erfolgte unter anderem das manuelle Freistemmen von Schächten und Schieberkappen. Aufgrund der örtlich begrenzten Tätigkeiten ist es möglich, dass diese wichtigen Vorarbeiten öffentlich nicht wahrgenommen worden sind.“, so eine Sprecherin auf Anfrage. In dieser Woche sind Rückbauarbeiten, wie das Fräsen der Asphaltdecke und der Abbruch der alten Entwässerungsrinne vorgesehen. Die Arbeiten zum Asphalteinbau sind in der nächsten Kalenderwoche eingeplant.
Warum hat man die Fahrbahnerneuerung nicht im Zuge der vorangegangenen Arbeiten am Gasnetz (Monatelang auch unter Vollsperrung) gleich mit durchgeführt? Eine Koordinierung der Baumaßnahmen werde laut Landesamt grundsätzlich angestrebt, sei jedoch nicht immer praktikabel. „Im vorliegenden Fall erfolgte der Gasleitungsbau in vier Bauabschnitten. Bei einer gleichzeitigen Asphalterneuerung wären somit mehrere Quernähte entstanden, die sich auf die Qualität der Fahrbahnerneuerung (negativ) auswirken.“
Und die Staus in der Karl-Marx Straße? Wer hat die zu verantworten?
„Alle angeordneten verkehrsregelnden Maßnahmen wurden im Rahmen der Planung, Vorbereitung und Beantragung der Verkehrsrechtlichen Anordnung von den Bau- und Verkehrsverantwortlichen der Großen Kreisstadt Grimma, der Polizei, der Straßenmeisterei und des Landesamtes für Straßenbau und Verkehr verantwortungsvoll und im Sinne der Verkehrssicherheit der Verkehrsteilnehmer, der Absicherung des ÖPNV und der Gewerbetreibenden beraten und abgewogen.“, heißt es weiter. Die Karl-Marx-Straße wurde demnach in die ausgeschilderte Umleitungsführung nicht eingebunden. „Inwieweit durch den innerstädtischen Ausweichverkehr hier weiterer Handlungsbedarf besteht, ist durch die für die Erteilung der Verkehrsrechtlichen Anordnung zuständige Straßenverkehrsbehörde der Stadt Grimma zu entscheiden.“, sagt die LASUV-Sprecherin.
Und was sagt die Stadt Grimma?
Das bestätigte uns auch die Stadt Grimma: Aufgrund der Straßenerneuerung auf der Leipziger Straße wird der Verkehr offiziell über die Bundesstraße 107a geleitet. Die Karl-Marx-Straße als Anliegerstraße ist keine offizielle Umleitungsstrecke. Entsprechend der Straßenverkehrsordnung ist das Parken am rechten und linken Straßenrand gestattet, wobei jedoch die Regelung gilt, dass Fahrzeuge in einem Abstand von mindestens fünf Metern zu Kreuzungen abgestellt sein müssen. Um den Verkehrsfluss zu verbessern, wurde nun zwischen der Einmündung Vogelberg und dem Abzweig Colditzer Straße auf beiden Seiten der Karl-Marx-Straße das Parken seit 7. November unter Aufstellung von Haltverbotszeichen bis zum Abschluss der Bauarbeiten untersagt. Somit ist es den Verkehrsteilnehmern möglich, sich rechtzeitig in der gewünschten Abbiegespur einzuordnen. „In diesem Zusammenhang wird nochmals eindringlich an alle Verkehrsteilnehmer appelliert, das Baufeld in der Leipziger Straße nicht zu befahren, um den Fortgang der Arbeiten nicht zu behindern und eine unnötige Gefährdung der Straßenbauarbeiter zu vermeiden.“ Die Bauarbeiten sollen voraussichtlich Ende November abgeschlossen werden.