Leipzig. Die Staatsanwaltschaft Leipzig führt in ihrer Funktion als Schwerpunktstaatsanwaltschaft für Cybercrime derzeit mit dem Kommissariat für Cybercrimedelikte der Leipziger Kriminalpolizei umfangreiche Ermittlungen zu einem neuen Phänomen im Bereich des Computerbetruges.
Am 20.08.2024 konnten dabei laut Behördenangaben Durchsuchungsbeschlüsse gegen elf Beschuldigte im Raum Leipzig vollstreckt werden, die zuvor auf Antrag der Staatsanwaltschaft durch das Amtsgericht Leipzig erlassen worden waren. Den heranwachsenden und jugendlichen Beschuldigten wird zur Last gelegt, im Tatzeitraum von Januar bis Oktober 2023 mit rechtswidrig erlangten Personen- und Zahldaten fremder Personen eine Vielzahl von Accounts in der Verkehrsdienstleistungs-App LeipzigMOVE der Leipziger Verkehrsbetriebe GmbH erstellt zu haben und sodann die Zugangsdaten zu den Accounts unter anderem über soziale Netzwerke verkauft zu haben.
So konnten die Erwerber der Accounts im Mitteldeutschen Verkehrsverbund (MDV) nicht nur Tickets kaufen, sondern auch Taxifahrten bezahlen und Fahrräder (Bikesharing) sowie E-Scooter ausleihen. Die anfallenden Kosten wurden den Inhabern der missbrauchten Kontodaten in Rechnung gestellt. Allein im Zeitraum von Januar bis Oktober 2023 entstand den Leipziger Verkehrsbetrieben, die den Geschädigten die in Rechnung gestellten Kosten erstattet haben, durch derartige Straftaten ein Gesamtschaden in Höhe von etwa 135.000,- Euro.
Im Rahmen der Durchsuchungen am 20.08.2024 wurden alle elf Beschuldigte angetroffen. Die Einsatzkräfte stellten diverse elektronische Gegenstände, darunter zahlreiche Mobiltelefone und Computer sowie mehrere Datenträger, sicher. Das Kommissariat für Cybercrime der Leipziger Kriminalpolizei wurde dabei durch Kräfte der Kriminalpolizei, der Inspektion Zentrale Dienste und des Revierkriminaldienstes unterstützt. Die sichergestellte Technik wird in den kommenden Monaten durch Spezialkräfte ausgewertet. Die Ermittlungsverfahren dauern weiterhin an.