Mit 30 Tonnen Kies fest verankert – Fortschritte bei der Brunnenbohrung in Trebishain

Nach Pfingsten startet ein Leistungstest / Inbetriebnahme fรผr Juli geplant

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Foto: Veolia

Frohburg/Trebishain. Das nรคchste Etappenziel haben sie erreicht: Das Filterrohr ist eingesetzt und mit 30 Tonnen Kies fest im Erdreich verankert.

Was jetzt folgt, wรผrde man auf der Bรผhne als letzten Akt bezeichnen. Doch ganz so schnell wie vermutet, geht es dann doch nicht. Anfang Juli soll der neue Brunnen in Trebishain Wasser fรถrdern. Bis dahin gibt es fรผr die Spezialisten der Bohrgesellschaft RoรŸla mbH noch einiges zu tun.

Mit dieser neuen Wassergewinnungsanlage im Ortsteil der Stadt Frohburg will der Versorgungsverband Grimma-Geithain (VVGG) die Versorgung seiner Kunden mit dem Lebensmittel Nummer 1 auch in Zukunft zuverlรคssig gewรคhrleisten. Nachdem der alte Trebishainer Brunnen in Zeit lรคngerer Trockenphasen und groรŸer Hitze offenbarte, dass seine Kapazitรคt an Grenzen gerรคte, musste eine Entscheidung her – und ein neuer Brunnen. Der entsteht zurzeit in unmittelbarer Nรคhe zu seinem Vorgรคnger. Circa zehn Meter liegen dazwischen. Fรผr Lutz Kunath, den Geschรคftsfรผhrer des VVGG, ist entscheidend, dass die neue Anlage ergiebig genug ist, um die Versorgung der Kunden auch im Sommer jederzeit gewรคhrleisten zu kรถnnen.

Pumpversuche haben das unter Beweis gestellt. „Ansonsten hรคtte man an dieser Stelle gar keinen neuen Brunnen gebohrt“, weiรŸ Jens Glรถckner, der als Projektleiter bei Veolia in Grimma arbeitet und die MaรŸnahme betreut. Die Hauptbohrung ist abgeschlossen: Bis in fรผnf Metern Tiefe betrรคgt deren Durchmesser 830 Millimeter. Je weiter sich das Bohrgerรคt vorgearbeitet hat, desto geringer der Durchmesser. Bis in 15 Metern Tiefe waren es noch 620 Millimeter, anschlieรŸend und bis zum Ziel in 125 Metern Tiefe 560 Millimeter. In den nรคchsten Tagen wird der restliche Filterkies zum Verfรผllen des Hohlraums zwischen dem Filterrohr und der Bohrwandung eingebracht. Am Ende sorgen eine Tonschicht undย  eine Zement-Bentonit-Abdichtung dafรผr, dass kein Oberflรคchenwasser eindringen kann.

Wie Tom Wittenbecher von der Bohrgesellschaft RoรŸla erklรคrt, muss der neu gebohrte Brunnen nach Pfingsten seine Funktionstรผchtigkeit unter Beweis stellen. Dann ist ein fรผnftรคgiger sogenannter Leistungspumpversuch angesetzt. „รœber fรผnf Tage wird permanent eine genau definierte Wassermenge gefรถrdert und gleichzeitig beobachtet, wie sich der Grundwasserleiter unter dieser Beanspruchung verhรคlt“, schildert Jens Glรถckner. Letztlich sei zu erwarten, dass ein Pumpversuch, der zu Beginn des Jahres Grund bereits erfolgreich verlief, bestรคtigt wird und der Brunnen seine Ergiebigkeit demonstriert.

Erst wenn alle Werte stimmen und die Wasserproben einwandfrei sind, kann der neue Brunnen wirklich seine Arbeit aufnehmen und die Menschen in Frohburg und Umgebung zuverlรคssig mit Wasser versorgen. Vermutlich รผber mehrere Jahrzehnte. Auch der alte Brunnen war รผber 50 Jahre in Betrieb.